Blau-Rote Trauer in Essen: KFC bleibt in der 5. Liga

Der KFC Uerdingen verliert auch das Rückspiel in Essen und bleibt in der 5. Liga.

Essen. Der KFC Uerdingen ist in der Relegation um den Aufstieg in die Fußball-Regionalliga gescheitert. Der Albtraum der Uerdinger heißt FC Kray. Auch im zweiten Spiel gegen die Essener gelang den Blau-Roten kein Tor.

Schon wieder kassierten die Uerdinger zwei Gelb-Rote Karten. Es war ein Tag zum Vergessen für den KFC, der trotz der 0:1-Heimspielniederlage mit neuem Mut zum Rückspiel angetreten war.

Mit derselben Aufstellung wie im Hinspiel versuchte es das Trainerduo Albayrak/Kockel im Stadion am Uhlenkrug. Ferati agierte vorgezogen, störte zusammen mit Uzun früh den Aufbau der Gastgeber. Kray ließ es gemächlich angehen. Uerdingen fand kein Mittel gegen die zwei Dreierketten des FC.

Schon zu Beginn gab es viele Grätschen zu sehen. Stefan Hoffmann übertrieb es wie schon in den vergangen Spielen mit dem Einsatz. Er sah schon früh die Gelbe Karte.

Es war der erste Schritt in Richtung Niederlage für den KFC. Denn gerade als die Gäste sich endlich nennenswerte Torchancen erspielten, langte Hoffmann erneut zu (36.). Im Mittelfeld und direkt vor den Augen von Schiedsrichter Florian Steuer. Der zückte Gelb-Rot und zog damit den Ärger der Uerdinger Fans auf sich, die dann jedoch in Fassungslosigkeit verharrten.

War der FC Kray zuvor harmlos und nutzte jede Gelegenheit, um ein paar Sekunden Zeit zu schinden, so kam das Team von Trainer Dirk Wißel nun besser ins Spiel. Kurz vor der Pause hatte Barra das 1:0 für Kray auf dem Fuß.

Nach dem Seitenwechsel bekamen die Essener zwangsläufig noch mehr Platz, machten daraus aber nichts Zählbares — bis zur 65. Spielminute. Monir Ibrahim verschätzte sich bei einer Flanke in den Strafraum. Der Ball segelte über seinen Kopf zu Kevin Kehrmann, der das Spielgerät mit wucht unter die Latte hämmerte. Nur ein Wunder hätte dem KFC nach dem 0:1 noch helfen können, doch dies blieb aus.

Die Uerdinger waren geschockt. Elouriachi, Torschütze des 1:0 im Hinspiel, nutzte die Desorientierung in der KFC-Defensive zum 2:0 (71.).

Der FC Kray verlor endgültig die Angst vor den Uerdingern, wollte sogar das 3:0 machen. Ängstlich war dagegen ein Polizeihund, der seinem Herrchen entwischte und auf den Platz stürmte. Erst beim dritten energischen „Platz“, gehorchte der Vierbeiner und ließ sich wieder einfangen. Der Kampf um den Aufstieg in die Regionalliga war da schon längst entschieden.

Wie als i-Tüpfelchen auf einen rabenschwarzen Tag für den KFC Uerdingen holte sich in der Schlussphase auch noch Saban Ferati die Ampelkarte ab. Kurz darauf drosch der eingewechselte Selim Özdemir den Ball auf das Tribünendach des Stadions am Uhlenkrug. Der Schlusspfiff war ertönt.

Es blieb der einzige Gefühlsausbruch bei den Uerdingern. Der Rest war Stille, Totenstille. „Wir haben uns selber geschlagen, waren nicht clever genug. Wir sind traurig und enttäuscht“, sagte Trainer Erhan Albayrak. Kapitän Ersan Tekkan analysierte: „Wir haben im Kollektiv versagt. Der Platzverweis hat uns das Genick gebrochen.“