Dauerverletzter KFC-Angreifer: Die Leiden des Regjep Banushi
Verletzungen werfen den KFC-Angreifer immer wieder zurück.
Krefeld. Eigentlich ist es ein schöner Abend in der Grotenburg. Der Sonnenuntergang taucht das Stadion in einen rötlichen Schein, der Himmel ist klar. Der KFC Uerdingen hat an einem kühlen Oktobertag den VfB Speldorf in der Fußball-NRW-Liga zu Gast.
Das Aufwärmen der Teams läuft, doch ein Spieler fehlt. Er sitzt auf der Reservebank — ohne Trikot und Stutzen, dafür mit Daunenjacke und Wollmütze. Regjep Banushi verfolgt das Treiben. Ein Blick hinter seine Sonnenbrille würde verraten, dass er liebend gerne dabei wäre. Doch er kann nicht. Er ist verletzt. Mal wieder.
Diesmal zwingt ihn eine Kopfverletzung nach einem Zusammenstoß im Training zum Zuschauen. Der 30-Jährige durchlebt beim KFC eine Leidenszeit. Es ist der 28. März 2010, als sich der vom belgischen Zweitligisten FC Lüttich gekommene Publikumsliebling einen Schien- und Wadenbeinbruch zuzieht.
Eine beinahe 15-monatige Pause wird folgen. Wenige Tage zuvor hatte er seinen Vertrag beim KFC noch bis Sommer 2012 verlängert.
Dass es so lange dauern würde, bis Banushi wieder zu alter Stärke und Gesundheit zurückfindet, das hätte der gebürtige Solinger mit albanischen Wurzeln nie gedacht. Diverse Muskelprobleme werfen ihn immer wieder aus der Bahn.
Der Weg zurück ist mühsam, den Angreifer befallen sogar Zweifel, ob er es noch einmal schafft: „Meine Familie, der Verein und die Fans haben mir Rückhalt gegeben. Ich wollte den Klub nicht als Invalider verlassen“, sagt Banushi. Er beißt sich durch.
Seit dem vergangenen Sommer trainiert er wieder mit, so gut es geht. Er weiß, dass er nichts geschenkt bekommt. Die Konkurrenz ist stärker als vor eineinhalb Jahren. „Was mal war, zählt im Fußball nichts. Ich will versuchen, in der Rückrunde der Alte zu sein und an die Zeit vor der Verletzung anzuknüpfen“, erzählt er.
Fortschritte gibt es, doch bei 100 Prozent ist Banushi noch nicht. Das sagt auch Trainer Peter Wongrowitz. „Ich kenne meine Qualität und bin zuversichtlich, dass es klappen wird“, sagt der Stürmer.
Am Sonntag in Dornberg will er zumindest wieder im Kader sein. Es wird ihn etwas trösten, zufriedenstellen wird es ihn noch nicht. In dieser Saison kommt er als Reservist auf bislang 43 Minuten Spielzeit.