Fußball-Oberliga Für den KFC Uerdingen zählt im Verfolgerduell nur ein Sieg

Der Tabellendritte muss am Sonntag beim Zweiten Schonnebeck gewinnen, um Spitzenreiter Wuppertal nicht aus den Augen zu verlieren.

Foto: Dirk Jochmann

Krefeld. Er habe nicht besser oder schlechter geschlafen als vor anderen Spielen in dieser Oberliga-Saison, erzählt KFC-Trainer Michael Boris über sein seelisches Befinden in diesen Tagen. Die Erinnerungen an das magere 1:1 beim Abstiegskandidaten 1. FC Mönchengladbach, die verpasste Chance, näher an den Tabellenführer Wuppertaler SV heranzurücken.

Die Stimmung im Uerdinger Lager war selbstredend etwas gedrückt. Boris sagt: „Die Stimmung unter der Woche war so wie das Spiel war.“ Der Druck bleibt unverändert hoch: „Wir mussten in Gladbach gewinnen und müssen auch am Sonntag in Schonnebeck gewinnen. In der Vorbereitung auf das Spiel waren wir genauso konzentriert wie immer.“

Einen gewissen Ärger aber will Boris nicht verhehlen: „Wir hatten die Chance, Druck auf den WSV auszuüben, und haben es nicht geschafft. Wir wissen um die Situation. Wir sind diejenigen, die es ändern können.“

Die massiv geäußerte Kritik des Vorsitzenden Lakis über die Gangart und Leistung der Mannschaft in Gladbach gegenüber der Fachzeitschrift Reviersport („Von uns kam viel zu wenig. So steigen wir nicht auf“) kommentiert der KFC-Trainer: „Es ist in Ordnung. Er ist der Vorsitzende. Auch die Fans haben ihren Unmut geäußert. So etwas kann auch motivieren. Wir wissen, dass es zu wenig war. Wir haben das Ziel aufzusteigen. Die Situation ist wie sie ist.“ Eine geringer gewordene Wertschätzung des Präsidenten für seine Arbeit will Boris daraus nicht ableiten.

Der KFC muss in den nächsten Duellen am Sonntag beim Tabellenzweiten Schonnebeck, bei Schwarz-Weiß Essen und am 12. März im Heimspiel gegen Wuppertal punkten, um den Spitzenreiter WSV nicht schon frühzeitig aus den Augen zu verlieren. Vor dem Top-Spiel Zweiter gegen Dritter hofft Boris auf den Einsatz seines Rechtsaußen Silvio Pagano. Den gesperrten Fabio Fahrian könnten Patrick Ellguth oder der Kreativspieler Florian Abel ersetzen. Ellguth arrangierte sich zuletzt mit der Rolle als Innenverteidiger. In die Abwehr könnte dann der Engländer Kris Thackray zurückkehren, der seinen Stammplatz verloren hatte.

Die Fehler aus dem Gladbach-Spiel hat Boris mit seinen Spielern angesprochen. Er sagt: „Wir haben nicht nachgeschoben. Der Gegner konnte sich durchspielen. Das hat gegen Gladbach nicht funktioniert. Das wird erst recht gegen Schonnebeck nicht funktionieren.“

Vom Aufsteiger aus dem Essener Osten, der bislang die Liga aufmischte und im Hinspiel im August den Uerdingern immerhin beim 0:0 einen Punkt abknöpfte, erwartet der Trainer vor allem viel Leidenschaft. Da gilt es aus KFC-Sicht, Dominanz zu zeigen. anle