Fußball-Auftakt: Tanz auf der Rasierklinge

Der KFC Uerdingen hat die „freie Auswahl“: Neue Vierte Liga, NRW-Liga – oder stürzt der Traditionsverein ins Verderben?

Krefeld. Bereits am kommenden Sonntag startet der Fußball-Oberligist KFC Uerdingen in die neue Spielzeit. Um 15 Uhr empfängt Aufstiegsaspirant SSVg. Velbert die Krefelder. Das Saisonziel ist vorab schon klar definiert: Ein Platz unter den ersten Vier muss in dieser Runde erreicht werden, um den Aufstieg in die Regionalliga, die neue Vierte Liga, zu schaffen. Nach der Ligareform wäre eine Platzierung zwischen Rang fünf bis elf mit einem Abstieg in die neu eingeführte NRW-Liga gleichzusetzen - ein Fall in die fußballerische Bedeutungslosigkeit, der den Krefelder Vorzeigeverein insbesondere finanziell stark beuteln würde. Noch härter wäre der Sturz in die sechstklassige Verbandsliga.

Unbedingter Optimismus klingt in diesen Tagen beim KFC allerdings anders. Grund ist die dünne Personaldecke, besonders in der Offensive. Trainer Aleksandar Ristic sieht hier noch Lücken im Team. "Wir brauchen noch einen oder zwei erfahrene Angreifer. Es ist aber ungewiss, ob das zu realisieren ist", meint der Coach und spricht zugleich die schwache finanzielle Lage des Klubs an. Auch die hohen Erwartungen an seine Person dämpft der Bosnier mit klaren Worten: "Wir konnten uns im Vergleich zur vergangenen Spielzeit noch nicht großartig verstärken. Man darf also keine Wunder von uns erwarten." Als Stärke seiner Mannschaft sieht der Trainer die mannschaftliche Geschlossenheit und Harmonie.

Der Kampf um die begehrten Plätze in der Oberliga wird also ein hartes Stück Arbeit. "Wir werden auch das berühmte Quäntchen Glück im Aufstiegskampf brauchen", fügt Ristic hinzu. Teams wie der Bonner SC, 1. FC Kleve, SV Straelen und natürlich der sonntägige Gegner SSVg. Velbert kämpfen ebenfalls um den Aufstieg und wollen dem KFC die Suppe versalzen. Hinzu kommen die zahlreichen Amateurmannschaften der Bundesligaklubs.

Am Sonntag wartet also der erste große Prüfstein auf die Uerdinger. Neben dem verletzten Markus Ehrhard ist auch noch Kevin Okereke fraglich. Ansonsten wird der Coach wohl auf die erste Elf aus dem Spiel gegen Iserlohn-Oestrich (2:0) vertrauen, die sich am vergangenen Sonntag gut in Szene setzen konnte. Für den sportlichen Leiter Jonny Hey steht die Philosophie fest: "Wir müssen als Einheit auftreten und mit Teamgeist zum Erfolg kommen."