Fußball KFC: Mehr Lösungen fürs Toreschießen

Krefeld · Der Oberligist fährt am Freitag nach Kleve. Im Training ging es um das richtige Verhalten vor dem Tor.

Vor dem Tor haben die Spieler des KFC nicht immer die besten Lösungen gefunden.

Foto: Michael Adler / Brauer-Fotoagent

Mit einem Marathonlauf hat KFC-Trainer Marcus John im aktuellen Interview mit der WZ die Meisterschaft in der Fußball-Oberliga verglichen. Die ersten Kilometer sind also schon absolviert, um in der Bildsprache zu bleiben. Da geht es am Freitagabend (20 Uhr) zum 1. FC Kleve. Wieder ein Tabellenzweiter wie es TVD Velbert in der Vorwoche schon gewesen ist, mit dem sich Uerdingen die Punkte teilen musste. Und wieder eine große Herausforderung für die noch in der Reifungsphase steckende Krefelder Mannschaft, die in den ersten fünf Wochen der Saison schon allerlei Glücksmomente und aber auch die Verachtung des eigenen Publikums erlebt hat.

Dimitrios Touratzidis könnte
dem KFC gegen Kleve helfen

Nach dem Tief in St. Tönis vor zwei Wochen folgte eine Leistungssteigerung gegen Velbert, was die Beziehung zwischen Fans und Mannschaft wieder etwas gekittet hat. John erwartet nun auch in Kleve am Freitagabend im Stadion am Bresserberg ein ähnlich hohes Engagement seiner Elf, um die Anzeichen einer Fortentwicklung nicht wieder streichen zu müssen. Mit nur fünf Punkten aus fünf Spielen ist die Bilanz noch dürftig, das spielerische Können bedarf ebenfalls noch einer Weiterentwicklung. Trainer Marcus John nahm in den vergangenen Tagen also auch verstärkt Übungen in den Trainingsplan mit auf, die sich mit der Problematik befassen, die den KFC schon seit vielen Monaten begleitet: Torchancen erspielen gegen einen verteidigenden Gegner auf engem Raum. „Wir haben bei Flanken und Hereingaben noch falsche Entscheidungen getroffen“, blickte John auf die vergangenen Spiele seiner Amtszeit zurück. „Es ist aber auch wichtig, dass sich die Stürmer im richtigen Moment von ihren Bewachern lösen.“ Das alles also stand auf dem Aufgabenzettel für seine Spieler. Den Beweis, dass sie aus den Lehrstunden etwas mitgenommen haben, können die Uerdinger am Freitag erbringen. Erst sieben Treffer nach fünf Partien sind auch nicht der Anspruch, den der erklärte Aufstiegsanwärter KFC Uerdingen an sich selbst stellt.

Dabei könnte auch Dimitrios Touratzidis helfen, der gegen Velbert schon 60 Minuten mitwirkte, seine Klasse als Vollstrecker im Zentrum aber noch nicht zeigen konnte. „Er ist noch nicht bei 100 Prozent“, sagt Trainer John über den nach langen Verletzungswochen zurückgekehrten Griechen. „Er bringt eine gute Mentalität mit, spielt körperbetont“, lobt ihn der Coach. Öffentlich festlegen, ob Touratzidis auch in Kleve in der vordersten Reihe attackieren werde, wollte sich Marcus John am Donnerstag bei der Vorbesprechung mit den Journalisten nicht. Eine Variante mit zwei Sturmspitzen sei aber ebenfalls eine Option. Viel Wucht würde dabei auch Maik Odenthal mitbringen, der die Rolle im Angriff nun bestens kennt.

Die Taktik aber sei am Ende nicht das Alleinentscheidende. „Es liegt an unserer Einstellung, ob wir dort etwas holen oder nicht.“ Von den Klevern erwarte er ein entschlossenes und einstudiertes Gegenpressing, dem man mit schnellen Ballabgaben zum Mitspieler entkommen müsse. „Kleve ist eine gestandene Oberliga-Mannschaft mit einem erfahrenen Trainer“, sagt John. Gemeint ist Umut Akpinar.

Der Tabellenzweite gewann die beiden jüngsten Spiele, in Homberg sogar in letzter Minute. Zwei Siege in Folge, das hat der KFC in dieser Saison noch nicht geschafft. „Wir dürfen den Anschluss nach oben nicht verlieren“, warnt John vor der großen Aufgabe in der alten Kurstadt. Als Konkurrenten im Aufstiegsrennen schätzt er den 1. FC Kleve jedoch nicht ein.