Arbeitsgericht Großkreutz gegen KFC: Gericht schlägt Vergleich vor

Krefeld · Das Arbeitsgericht Krefeld hat im Rechtsstreit über ausstehende Gehaltszahlungen zwischen Kevin Großkreutz und der KFC Uerdingen Fußball GmbH einen Vergleichsvorschlag unterbreitet.

Kevin Großkreutz klagt fehlende Gehlatszahlungen des KFC ein.

Foto: dpa/Marius Becker

Kevin Großkreutz, prominenter Fußballer des KFC Uerdingen, war selbst nicht anwesend, als am Donnerstag vor dem Arbeitsgericht Krefeld die Klage gegen seinen Verein verhandelt wurde. Großkreutz und der KFC streiten über zwei Gehaltsreduzierungen, bei denen es um viele Tausend Euro geht:

Zum einen ist umstritten, ob der ehemalige Nationalspieler im Juli 2019 für die Saison 2019/2020 wegen der schlechten wirtschaftlichen Situation des Vereins schon vor Coronazeiten auf einen Betrag von monatlich brutto 14 000 Euro verzichtet hat. Sein mit dem Drittligisten eigentlich verhandeltes Salär liegt bei stolzen 51 000 Euro. Monatlich. Der Streit geht auch noch um einen weiteren Verzicht, zu dem der Verein die meisten seiner Fußballer überreden konnte. Dass sie nämlich wegen der Coronakrise und der dadurch bedingten finanziellen Ausfälle auf ein Drittel ihres Gehalts verzichten. Dies hatte Großkreutz wohl auch mitmachen wollen. Allerdings ist es ein durchaus großer Unterschied, ob sich dieser Drittel-Gehaltsverzicht auf das ursprünglich vereinbarte Monatsgehalt bezieht oder auf das im Vorjahr bereits reduzierte Gehalt. Auch darum geht es in dem Rechtsstreit. Der Fußballclub geht dabei davon aus, dass er die Gehaltsreduzierung wegen der besonderen Coronasituation auch einseitig anordnen durfte.

Das Arbeitsgericht machte deutlich, dass nicht nachvollziehbar ist, dass dem Spieler seit Mai nicht einmal ein reduziertes Gehalt gezahlt worden sei. Und formulierte einen Vergleichsvorschlag: Danach soll Großkreutz nun noch 42 000 Euro für die Zeit der Gehaltsreduzierung nachgezahlt bekommen. Und dann ab dem vergangenen Juli bis zum Ende der Vertragslaufzeit im kommenden Jahr wieder die vollen 51 000 Euro pro Monat. Für einen Profi, der auf dem Abstellgleis steht.

Nimmt eine der Parteien den Vergleichsvorschlag nicht an, wird es zu einer Beweisaufnahme vor Gericht kommen. Dann dürfte unter anderem KFC-Präsident Mikhail Ponomarev als Zeuge geladen werden. Auch Großkreutz selbst wird dann nicht mehr um eine Anwesenheit im Gerichtssaal herumkommen. Denn auch von ihm wird dann das Gericht wissen wollen, wie die Gehaltsverzichtsgespräche denn gelaufen sind.