3. Liga Heimspiele sind ein Nachteil für den KFC Uerdingen
Seit dem Auszug aus der Grotenburg punktet der Club auswärts besser als in den Ausweichstätten.
Von einem Heimvorteil kann beim KFC Uerdingen wahrlich keine Rede sein, seit die Krefelder im Sommer 2018 aus der Regionalliga West in die 3. Liga aufgestiegen sind. Die Mannschaft des Fußballvereins fristete ihr Dasein in fremden Stadien in der Nachbarschaft. Erst in Duisburg, dann in Düsseldorf. Die Bilanz dort liest sich wie die eines Absteigers. In der Heimtabelle 2018/19 landete der KFC auf Rang 17, mit fünf Siegen aus 19 Partien und zehn Niederlagen vor eigenem Publikum, das aber auf den Rängen in der großen Mehrzweck-Arena in Duisburg irgendwie immer etwas verloren wirkte. Jedenfalls wären die Uerdinger wohl abgestiegen, hätten sie nicht jede zweite Woche noch zu Auswärtsspielen quer durchs Land fahren dürfen. Dort punkteten sie im Vergleich fast wie ein Spitzenteam. Platz fünf war das. Neunmal gewann der KFC als offizielle Gastmannschaft.
Ein Jahr später, beim Umzug in die Düsseldorfer Arena, wurde es noch schlimmer. In der Heimtabelle stand nach 19 Spielen Platz 18, dafür aber mit nur acht Niederlagen und fünf Siegen. Zwei Pünktchen mehr, die aber nicht großartig ins Gewicht fielen.
Dieses Phänomen der Schwäche hat sich auch in der laufenden Saison bestätigt, in der durchgehend ohne Zuschauer gespielt wurde und damit die Unterstützung der Heimmannschaft durch die eigenen Fans gegen Null geht. Nach zehn Spielen in Düsseldorf und nun fünf Partien in Lotte liegt der KFC auf Rang 19 in der Heimtabelle. Erst drei Erfolge als offizielles Heimteam hat es gegeben, alle passierten in Düsseldorf. In Lotte warten die Uerdinger noch immer auf ihren ersten Dreier. Bei den jüngsten beiden Unentschieden kam die Mannschaft von Trainer Stefan Krämer einem Erfolgserlebnis immerhin schon näher.
Die Diskrepanz ist nahezu frappierend, denn reist der KFC als „Gast“ zu einem Spiel, dann trägt er das Attribut Spitzenmannschaft. In der Auswärtstabelle rangieren die Krefelder auf Platz fünf, nur vier Punkte hinter dem Tabellenführer Dynamo Dresden. Sechs Siege aus 14 Spielen, ein klar positives Torverhältnis. „Seit Corona ist der Anteil der Auswärtssiege in der 3. Liga gestiegen. Es gibt keinen Vorteil mehr, ob man zu Hause spielt“, sagt Krämer.
In der Aufstiegssaison blieb der KFC in der heimischen Grotenburg unbesiegt, bildete die beste Heimmannschaft. 41 Punkte aus 17 Spielen verbuchten die Uerdinger vor eigenem Publikum. Es war die Stätte, in der die Spieler trainierten, sich jeden Tag umzogen, ihre eigenen Schränke und die Besprechungen hatten. Ihr Arbeitsplatz war die Grotenburg. Alles, was danach kam, erschien fremd. „Es sind immer noch ungewohnte Abläufe, dass wir zu Heimspielen reisen müssen. Wir haben im Grunde nur Auswärtsspiele“, sagt Trainer Krämer.