Hiobsbotschaft für KFC: Kaya fehlt sechs Monate
Der Stürmer des Regionalligisten wird wegen Verfehlungen aus seiner Zeit in Essen bestraft. Er gilt als Hauptverantwortlicher.
Krefeld. Nächste Hiobsbotschaft für den KFC Uerdingen: Zugang Güngör Kaya ist am Dienstag vom Deutschen Fußball-Bund für sechs Monate gesperrt worden. Kaya wurde schuldig gesprochen, in seiner Zeit bei Rot-Weiss Essen Informationen an Dritte weitergeben zu haben, die für Wetten genutzt wurden. Zunächst hatten die Chefankläger des DFB sogar eine Sperre von mehr als einem Jahr für Kaya gefordert. „Dieses Urteil ist einfach schwer zu ertragen für mich“, sagte Kaya kurz nach der Urteilsverkündung der WZ.
„Ich muss die Strafe aber jetzt akzeptieren und versuchen, mich im nächsten halben Jahr auf die Rückrunde vorzubereiten. Ich will mich beim KFC durchbeißen und kann jetzt nichts mehr ändern“, so der Stürmer, dem KFC-Manager Ersan Tekkan am Abend das Vertrauen aussprach. „Die Sperre ist lange, aber in sechs Monaten werden wir sehen, warum wir ihn geholt haben und dass das Warten sich lohnt. Er ist ein sehr guter Spieler“, sagte er.
Der 23-Jährige wurde von Trainer Eric van der Luer, Teammanager Heiner Essingholt und seinem Berater nach Frankfurt begleitet. „Es ist einfach bitter“, sagte van der Luer. Von allen Beteiligten hat Kaya die Höchststrafe erhalten und wurde damit insgeheim zum Hauptverantwortlichen für die Vorfälle um das Regionalliga-Spiel zwischen Essen und Borussia Dortmund II in der Saison 2011/2012 gemacht. „Ich weiß nicht genau, welche Leute in welcher Art und Weise gegen mich ausgesagt haben. Am Ende stehe ich aber ziemlich alleine da“, sagte Kaya. Die DFB-Verantwortlichen ließen bei ihrer Urteilsbegründung verlauten, dass man ihm keine Manipulation nachweisen könne. Das half aber nicht. Zu Gute kam dem Angeklagten, dass er geständig ist, also zugibt, interne Informationen weitergegeben zu haben. Es soll sich laut Kaya dabei aber nur „um Aussagen über den Fitness-Zustand des Teams nach einer langen Saison“ gehandelt haben.
Der DFB hielt Kaya vor, sich mit seinem Wechsel in die Türkei auf die Flucht vor der Strafe begeben zu haben, die den Stürmer jetzt einholte. Der KFC, der Kaya bislang nur im Niederrheinpokal gegen Hasten und in der Reserve eingesetzt hat, bekam vom DFB vielsagend den Hinweis, richtig gehandelt zu haben. Sonst hätte bei einem Einsatz Kayas gegen den SV Lippstadt (3:2) wohl mehr als die halbjährige Strafe gedroht.