3. Liga Kapitän Lukimya lässt den KFC jubeln

Krefeld · Der KFC Uerdingen setzt seinen positiven Lauf in der 3. Liga fort und gewinnt bei Viktoria Köln mit 2:0.

Jubelsprung: Assani Lukimya (l.) ist der Matchwinner für den KFC Uerdingen im Auswärtsspiel bei Viktoria Köln.

Jubelsprung: Assani Lukimya (l.) ist der Matchwinner für den KFC Uerdingen im Auswärtsspiel bei Viktoria Köln.

Foto: BRAUER-Fotoagentur/Stefan Brauer

Der KFC Uerdingen hat am 16. Spieltag in der 3. Liga bei Viktoria Köln einen 2:0-Sieg gefeiert. Das Team von Trainer Stefan Krämer setzte im Sportpark Höhenberg damit den positiven Trend der vergangenen Wochen fort. Durch den Erfolg konnte der KFC am vorletzten Spieltag des Jahres an den Kölnern vorbeiziehen in der Tabelle auf Rang neun.

Der Spieler des Spiels: Kurz vor der Pause hätte Assani Lukimya beinahe sein zweites Tor erzielt. Der Volleyschuss sauste jedoch in den Kölner Nachthimmel. Ein Schmunzeln rutschte dem KFC-Kapitän da übers Gesicht. Zwei Tore in einem Spiel, so etwas hatte es in der Profikarrire des 34-Jährigen noch nicht gegeben. Defensiv robust und souverän und vorne war es Lukimyas Abstauber, der den KFC bei Viktoria Köln in Führung brachte. Seit Wochen befindet sich der Kapitän der Krefelder in bestechender Form. Seinen letzten Treffer hatte Lukimya im Übrigen ebenfalls gegen Viktoria Köln erzielt (38. Spieltag Saison 2019/20).

Die Szene des Spiels: Peter van Ooijen schlug in der 51. Minute seine x-te Ecke in den Strafraum der Hausherren. Den abgeblockten Ball brachte der Niederländer gleich noch mal mit viel Effet in den Strafraum. Dort verschätzte sich Kölns Torwart Sebastian Mielitz böse und Fridolin Wagner köpfte zum 2:0 ein. Eine Szene wie ein Sinnbild für diese Partie, in der der KFC vor allem nach Standards enorm gefährlich war und seine Torchancen eiskalt nutzte.

Der Aufreger des Spiels: In den vergangenen Wochen gab es hartnäckige Gerüchte über nicht gezahlte Gehälter beim KFC Uerdingen. Am Mittwoch musste sich vor der Partie auch Trainer Stefan Krämer wieder Fragen nach der Gehaltssituation gefallen lassen. „Meine Spieler haben einfach eine unglaubliche Mentalität und versuchen sich rein aufs Fußballspielen zu konzentrieren. Für alles andere müsste jemand anders hier stehen“, sagte der KFC-Trainer vor der Partie in einem Fernsehinterview mit Magenta. Diese Worte waren zweifellos an die eigene Vereinsführung gerichtet. Namentlich wohl an KFC-Geschäftsführer Nikolas Weinhart. Seit Wochen wird der Trainer des KFC von seiner eigenen Chefetage im Regen stehen gelassen und versucht die Stimmung in der Kabine hochzuhalten. Immerhin: Gestern sollen Gehälter gezahlt worden sein.

Die Chronik des Spiels: Die Gäste aus Krefeld gingen in Köln ohne Veränderung in der Startelf in die Partie. Torjäger Muhammed Kiprit nahm demnach erneut nur auf der Bank Platz. Bei den Hausherren musste unter anderem Kapitän Mike Wunderlich (Corona-Infektion) passen. Wie gewohnt sortierten sich die Krefelder zunächst defensiv. Die Viktoria, trainiert von Drittliga-Routinier Pavel Dotchev, versuchten von Beginn an vergeblich Kontrolle über die Partie zu gewinnen. Doch beim KFC ist die Abwehr in diesen Wochen die Basis des Erfolgs. Auf dem Weg nach vorne ging es in den Anfangsminuten zumeist über die linke Angriffsseite von Peter van Ooijen. Der Niederländer scheint nach seiner langen Verletzungspause langsam im Vollbesitz seiner Kräfte zu sein und machte auch defensiv eine ordentliche Partie in Köln. Im Sturmzentrum stand Adriano Grimaldi seinen Mann, zeigt dabei auch, dass seine körperliche Verfassung noch deutlich besser ist, als noch in der vergangenen Saison. Tore blieben dem Mittelstürmer aber auch in Köln erstmal verwehrt. Dafür traf der Kapitän. Assani Lukimya staubte nach einer Ecke von van Ooijen humorlos zur Führung ab (25.). Der Treffer gab den KFC-Spielern noch mehr Selbstvertrauen. Grimaldi und Mike Feigenspan verpassten noch vor der Pause das 2:0.

Die Hausherren wirkten beeindruckt von der konsequenten Spielweise des KFC. Hidde Jurjus verlebte einen weitestgehend ruhigen Abend. Seine Vorderleute hatten die Offensivbemühungen der Kölner lange gut im Griff. Und vorne? Da sorgten die guten Standardsituationen von van Ooijen immer wieder für ordentlich Gefahr. Eine präszise Flanke des Niederländers köpfte Fridolin Wagner im Anschluss an einen schweren Patzer des Kölner Torwarts Sebastian Mielitz zum 2:0 ins Tor (51.). Kurz darauf verpasste Heinz Mörschel die Chance auf 3:0 zu erhöhen. Die Dotchev-Elf, jetzt mit dem Rücken zur Wand, probierte offensiv mehr. Genau einmal musste Jurjus im Kasten der Gäste sein Können aufbieten, als er einen Thiele-Abschluss über die Latte lenkte. Bei den Gästen konnte Krämer bereits ein Stück weit die Kräfte für den Saisonabschluss gegen den 1. FC Kaiserslautern am kommenden Samstag schonen. Auch Tim Albutat durfte noch mitwirken, flog aber kurioserweise in der 84. Minute mit Gelb-Rot vom Platz.