KFC Uerdingen Kassen-Panne und Parkprobleme trüben die Freude über KFC-Sieg
Krefeld · Die erste Partie in der Merkur Spielarena wird für viele Fans zum Geduldsspiel. Hunderte Anhänger des KFC Uerdingen sehen den Anpfiff nicht. Wegen des großen Andrangs werden Fans ohne Tickets ins Stadion gelassen.
Am Ende erhob sich der Großteil der Zuschauer in der Merkur Spielarena applaudierend von ihren Sitzen. Zu feiern gab es den 1:0-Erfolg des KFC Uerdingen gegen Halle. Erstes Spiel, erster Sieg. Ein gelungener Saisonauftakt auf dem Rasen. Abseits davon wurde die Premiere der Krefelder in der Merkur Spielarena, dem Heimstadion von Fortuna Düsseldorf, für viele der 3300 Zuschauer jedoch zum Geduldsspiel.
Ob es am Ende gar so viele Fußballfans waren oder mehr, konnten Verein und Stadionbetreiber nicht mehr festhalten. Denn vor dem Anpfiff hatte sich aufgrund einer Kassen-Panne vor den Türen der Arena ein Chaos abgespielt. Hunderte Fußballfans müssen vor dem Eingang ausharren, verpassen sogar um 14 Uhr den Anpfiff der Partie, weil es bei der Kartenausgabe stockt. Unmut kommt auf. Auch weil die Anfahrt für viele schon eine echte Herausforderung war. Stockender Verkehr von der Abfahrt der A44 bis zum Stadion. Für eine Wegstrecke von rund zwei Kilometern sitzen Anhänger beider Mannschaften teilweise mehr als eine Stunde im Auto. „Das ist eine Katastrophe“, sagt ein KFC-Fan, der aus Münster angereist ist.
Viele Autofahrer mit falschen Parkscheinen ausgestattet
Kurz vor dem Stadion geht auf dem Lotzweg und der Straße am Staad nichts mehr. Hupkonzerte, viele Anhänger wenden entnervt ihr Auto und suchen sich einen anderen Parkplatz, um von dort aus zum Stadion zu laufen. Direkt an der Arena dann die große Überraschung: Dutzenden KFC-Fans sind falsche Parkausweise ausgehändigt worden. Statt dem direkt am Stadiongelände befindlichen Parkplatz P7 müssen sie – eigentlich am Ziel angekommen – den weiter entfernten Parkplatz P5 anfahren. „Das ist alles Mist“, kritisiert Sebastian Zander, der zusammen mit seiner Mutter und Sohn Mats Johanens deutlich zu spät ins Stadion kommt. Dass sie es überhaupt noch dorthin schaffen, liegt auch einer wohl überlegten Aktion der Veranstalter.
400 Zuschauer kommen ohne Sicherheitskontrolle ins Stadion
Als die Drucker in den Kartenhäuschen den Geist aufgeben, öffnen die Betreiber die Stadiontore. Rund 400 Fans kommen somit ohne Ticket in die Arena. Auf die Sicherheitskontrollen wird ebenfalls direkt verzichtet. „Wenn es noch länger gedauert hätte, wären wir wieder gegangen“, sagt eine Gruppe rüstiger Fußball-Stammtischler. Ex-Pinguine-Spieler Herberts Vasiljevs findet’s gut: „Jetzt sind wir umsonst drin, das ist schon eine gute Aktion gewesen“, findet er.
20 Minuten sind rum, als die meisten Zuschauer endlich in der Arena sind. Verpasst haben sie in dieser Zeit nicht viel. Bis zu ihren Plätzen sind es aber noch ein paar Meter. „Man muss sich ja in einem neuen Stadion auch erstmal zurechtfinden“, sagt Matthias Finken, der mit dem Rad angereist, dafür zwar anderthalb Stunden benötigt hat, aber auch zwischendurch für ein Erfrischungsgetränk in einer Gaststätte eingekehrt ist. „Wenn das Wetter so gut bleibt, scheint das der beste Anreiseweg zu sein“, findet er. Im Stadion gönnen sich viele erstmal den Gang zum Getränkestand. Der Tenor: Wenn man schon zu spät im Stadion ist, kann man auch richtig zu spät kommen.
Das schwarze Ausweichtrikot
des KFC findet viele Anhänger
Draußen vor den Toren hat sich der Andrang beruhigt. Nur noch vereinzelt trotten Zuschauer ins neue Heimdomizil des KFC Uerdingen. Am Stand des Ausrüsters Capelli war es vor dem Spiel noch voll. Halil Özcelik, ehemaliger KFC-Spieler und jetzt Sales Manager bei Capelli Sport, sagt: „Die Nachfrage nach Trikots ist groß. Das klassische Heimtrikot in blau und rot ist beliebt. Die schwarze Variante findet aber auch viel Gefallen.“
An diesem Sonntag haben nur die Zeit zum Stöbern, die auch früh genug an der Arena waren. Den sehenswerten Siegtreffer von Franck Evina in der zweiten Halbzeit sehen aber auch die, die es aufgrund der Verkehrsbelastung und den Problemen an den Tageskassen nicht zum Anpfiff auf ihre Sitzplätze schafften. Das Fazit an diesem Tag: Jeder Anfang ist schwer. Bis zum nächsten Heimspiel gegen Unterhaching (30. Juli) müssen Stadionbetreiber und Verein noch an der ein oder anderen Stellschraube drehen.