KFC liefert Essen großen Kampf
Die Uerdinger und RWE trennen sich vor 6375 Zuschauern torlos.
Krefeld. Die Kulisse war mehr als würdig, die kämpferische Leistung der beiden Mannschaften auf dem Platz auch — das Topspiel zwischen dem KFC Uerdingen und Rot-Weiss Essen geizte eigentlich nur mit dem spielerischen Glanz. Der 15. Spieltag der Regionalliga West führte mit dem KFC und RWE nicht nur zwei Traditionsmannschaften, sondern auch zwei Spitzenteams der Weststaffel zusammen. Mit 6375 Zuschauern war die Partie seit dem Stadtderby in der Oberliga mit dem VfR Fischeln das best besuchte KFC-Ligaheimspiel der vergangenen Jahre.
Und die Zuschauer, rund 3500 davon aus Essen, kamen zu Beginn voll auf ihre Kosten. Die Hausherren begannen ohne Respekt vor dem Aufstiegskandidaten. El Houcine Bougjdis Schuss ging in Minute zwei nur knapp am Tor von RWE-Schlussmann Heimann vorbei. Danach kontrollierte jedoch das Team von Trainer Marc Fascher das Geschehen und vergab durch Kreyer (6.) und Platzek (14.), der aus wenigen Metern an Robin Udegbe scheiterte, gute Chancen.
Die Partie verflachte in der Folge, weil beide Teams zwar defensiv geordnet standen, im Spiel nach vorne aber die Präzision vermissen ließen. KFC-Torwart Udegbe sah die starke Defensivarbeit auch als Basis für den Punktgewinn. „Wir haben konzentriert verteidigt und keine Großchance zugelassen.“ Zudem unterbrachen dutzende Fouls im Mittelfeldbereich die Partie am laufenden Band. KFC-Torjäger Aliosman Aydin rieb sich zwar auf, fand aber kaum Bindung zum Spiel. RWE blieb nach Standards gefährlich, der KFC biss sich mehr und mehr in die Partie und war ebenbürtig. Auf den Rängen gab jedoch ganz klar RWE mehr als nur sprichwörtlich den Ton an.
Kurz nach der Halbzeit flog ein Fernschuss von Knetsch nur knapp am rechten Pfosten vorbei (52.). Auf der Gegenseite rettete Ioannis Alexiou mit einer Grätsche im eigenen Strafraum vor dem einschussbereiten Platzek (65.). KFC-Trainer Murat Salar reagierte und brachte Dominik Oehlers für den ausgepumpten Tim Knetsch ins Spiel. Oehlers zog mit seiner ersten Aktion die Gelb-Rote Karte von Huckle, der sich an der rechten Außenbahn zu seinem zweiten Foul hinreißen ließ. Doch auf der Gegenseite unterlief Schulz dasselbe Malheur, und der Schiedsrichter schickte auch den KFC-Spieler mit Gelb-Rot vom Platz. Die Atmosphäre erhitzte sich, Gegenstände flogen aus dem RWE-Block auf den Platz, der KFC schickte Assimiou Touré aufs Spielfeld, obwohl niemand zum Wechsel vom Platz gekommen war. Nach kurzzeitiger Verwirrung ging Buckmaier vom Feld und die Schlussphase war eingeläutet.
Beide Teams wollten sich nicht mit dem Remis abfinden. Nach intensiven 80 Minuten waren die Kraftreserven auf beiden Seiten aber aufgebraucht. Und so blieb es beim gerechten Remis, mit dem Salar auch zufrieden war: „Die Jungs haben kämpferisch genau das umgesetzt, was wir uns vorgenommen hatten.“