Rechtsverteidiger KFC Uerdingen: Alexander Bittroff überzeugt auf der Außenbahn

Krefeld · Teamchef Stefan Reisinger ist angetan vom Rechtsverteidiger des KFC Uerdingen. Alexander Bittroff macht dem verletzten Kevin Großkreutz Konkurrenz.

Alexander Bittroff stand bereits in 62 Spielen für den KFC Uerdingen auf dem Platz.

Foto: Andreas Bischof

Ein bisschen hat man bei Alexander Bittroff das Gefühl, als sei er schon immer dabei gewesen beim KFC Uerdingen. Er hat die turbulenten zwei vergangenen Jahre mitgemacht. Er gehörte der Mannschaft an, die im Sommer 2018 in die 3. Liga aufstieg. Er war schon unter Michael Wiesinger dabei, der das Team nach der Oberliga-Meisterschaft 2017 übernommen hatte. Damals kam er gerade vom Chemnitzer FC an die Grotenburg. Zusammen mit Linksverteidiger Christian Dorda und Ersatztorwart René Vollath ist Bittroff einer der letzten Übriggebliebenen der Mannschaft von 2017 und der Aufstiegshelden von 2018. Darauf kann man sich etwas einbilden in einem Klub, der quasi im Halbjahres-Rhythmus seinen Kader durchmischt.

Bittroff war immer mal wieder da und immer mal wieder von der Bühne verschwunden. Als Rechtsverteidiger bekam er im Sommer 2018 Kevin Großkreutz vor die Nase gesetzt. Der frühere Nationalspieler und Weltmeister von 2014 erhielt unter den damaligen Trainern den Vorzug. Der 31-Jährige aus Brandenburg sprang hier und da ein. Mal als rechter Verteidiger, mal im defensiven Mittelfeld. Mehr als eine gute Alternative aber war er nicht. Das hat sich mittlerweile geändert. Unter dem neuen Teamchef Stefan Reisinger ist Bittroff wieder ein Stammspieler – wieder als rechter Abwehrmann in der Viererkette. Wie lange, das wird man sehen. Es ist ein ewiges Duell mit Kevin Großkreutz, der im August nach einer Tätlichkeit zu einer vierwöchigen Sperre verdonnert worden war und sich seitdem mit Hüftproblemen herumplagt. Der ebenfalls 31-Jährige hat danach keine Partie mehr auf dieser Position bestritten. Im letzten Spiel unter Heiko Vogel beim 0:3 gegen Waldhof Mannheim lief Großkreutz recht unauffällig im defensiven Mittelfeld auf. Doch dort ist er für Reisinger keine Alternative: „Kevin ist für mich kein Sechser“, sagt er.

Bittroff scheint die Nase wieder vorne zu haben. Seit dem Ingolstadt-Spiel am 17. August ist er Stammkraft. Auch durch seine Dienste hat die Defensive in den drei vergangenen Spielen unter Reisinger Fortschritte gemacht, stabiler gewirkt, besser verteidigt. „Alex verkörpert mit seiner Art die 3. Liga. Er lässt sich nie hängen und zeigt Mentalität, Einsatz und Kampfbereitschaft“, lobt ihn Teamchef Stefan Reisinger. Es klingt zudem nicht so, als würde Großkreutz gleich nach seiner Genesung wieder sofort in die alte Rolle zurückgehen: „Er muss erst einmal wieder die notwendige körperliche Fitness erlangen. Für ihn gilt das ganz normale Leistungsprinzip wie für alle anderen auch.“

Vor dem Spiel gegen das Schlusslicht Carl-Zeiss Jena am Samstag in Düsseldorf hat Reisinger ohnehin andere Baustellen zu schließen. Im defensiven Mittelfeld wird Jean-Manuel Mbom wegen einer Gelbsperre ausfallen. Ob der nach seiner Imitation von KFC-Chef Mikhail Ponomarev begnadigte Manuel Konrad eine Option für einen Ersatz ist, ließ Reisinger offen. Genauso wie die Systemfrage, die er offenbar auch am Gegner ausrichten will. Ob ein Stürmer, zwei Stürmer – und damit verbunden vielleicht nur einem defensiven Mittelfeldspieler Adam Matuschyk? „Das ist auch immer eine Sache der Interpretation der Position“, sagte der KFC-Teamchef. „Wir brauchen alle.“ Man müsse immer auf Spannung sein, auch als Mann in der Reservistenrolle, um in Punktspielen dann voll da zu sein. So wie es Alexander Bittroff monatelang tat.