KFC Uerdingen KFC Uerdingen angelt sich Weltmeister Kevin Großkreutz

Kevin Großkreutz ist im Trainingslager des KFC Uerdingen angekommen. Wer muss jetzt gehen?

Kevin Großkreutz (mitte) kommt bei Regen im Tiroler Trainingslager des KFC Uerdingen an.

Foto: Jennifer Schims

Krefeld. Am Donnerstagvormittag machte das Gerücht erstmals auch in Hopfgarten die Runde. Etwa um die Zeit, als auch Präsident Mikhail Ponomarev und Geschäftsführer Nikolas Weinhart erstmals in diesem Trainingslager auf der Tribüne saßen. Gegen 14 Uhr, pünktlich zur Abfahrt zum Testspiel gegen FK Ufa, dann die Bestätigung: Weltmeister Kevin Großkreutz wechselt zum KFC Uerdingen. Der zweimalige deutsche Meister, DFB-Pokalsieger von 2012, kommt vom Zweitligisten Darmstadt 98 und erhält in Krefeld einen Dreijahresvertrag. „Wir freuen uns sehr, dass uns dieser Transfer gelungen ist“, sagt KFC-Geschäftsführer Nikolas Weinhart zu der spektakulären Personalie: „Für uns zählt weniger der Name als die spielerische Qualität, die Kevin Großkreutz mitbringt. Er bringt viel Erfahrung mit, von der wir profitieren werden.“

„Noch am Donnerstagabend gegen 20.40 Uhr traf Großkreutz im Trainingslager ein und bezog sein Zimmer.“ Und auch wenn hinter seiner Form noch Fragezeichen stehen, ist der 29-Jährige der Königstransfer des KFC in diesem Sommer. Bis dahin hatte Stefan Aigner dieses Etikett getragen. Und gleichzeitig macht es klar, wohin der Klub in dieser Saison will: weiter nach oben. Nach zwei Aufstiegen in Folge soll die 3. Liga nicht Endstation sein, Ponomarev möchte mittelfristig in die 2. Liga mit dem KFC.

Kevin Großkreutz checkt im Hotel am Donnerstagabend ein. Foto: Jennifer Schirms

Die aktuelle Transferpolitik macht klar: Dieses Ziel will er lieber heute als morgen erreichen. Mit Großkreutz, Aigner und Maximilian Beister stehen nun gleich drei Spieler mit ordentlich Bundesliga-Erfahrung im Uerdinger Kader. Mit so viel Prominenz können selbst die Absteiger aus Kaiserslautern und Braunschweiz nicht glänzen. Dazu kommen die Zweitliga-erfahrenen Neuzugänge Manuel Konrad, Dennis Daube und Ali Ibrahimaj. Interessant wird nun sein, wer den Verein möglicherweise noch verlassen muss.

Kevin Großkreutz, 2014 im WM-Kader, gehörte zuletzt zum Zweitliga-Absteiger Darmstadt 98. Foto: Reuters

Der Kader umfasst derzeit 28 Spieler — das sind wahrscheinlich drei, vier Akteure zu viel. Auf der Großkreutz-Position links spielte im Vorjahr meist Oguzhan Kefkir. Außerdem sprachen Ponomarev und Weinhart am Donnerstag nach dem Frühstück auf der Hotelterrasse mit Mittelfeldspieler Tanju Öztürk, der dabei nicht unbedingt ein begeistertes Gesicht machte. Defensivspezialist Patrick Ellguth hat noch keinen neuen Vertrag, ein Abschied rückt näher. Fest steht, dass der KFC auch als Liga-Neuling keinen Konkurrenten fürchten muss.