KFC Uerdingen Dörfler trifft und verlässt den KFC nach dem Pokalfinale
Krefeld · Johannes Dörfler wird mit dem SC Paderborn in Verbindung gebracht. Beim 2:3 gegen Wiesbaden lief er zum letzten Mal in einem Ligaspiel für den KFC Uerdingen auf.
Johannes Dörfler lächelte wie man ihn kennt nach getaner Arbeit. Der Offensivspieler des KFC Uerdingen, der immer auch ein wenig das jugendlich Unbekümmerte und Lausbubenhafte in sich trägt, was ihm in seinen drei Jahren im blau-roten Trikot nicht immer als professionelle Tugend ausgelegt wurde, hatte soeben sein letztes Drittligaspiel für seinen Club beendet.
Im Sommer zieht der 22-Jährige weiter. Wohin, das wollte der Flügelmann nach der 2:3-Niederlage am Samstag gegen den SV Wehen Wiesbaden noch nicht verraten. Sogar der Name SC Paderborn tauchte in der jüngsten Vergangenheit als mögliches Ziel auf.
Erst nach dem Pokalfinale am kommenden Samstag in Wuppertal wolle er sich zusammen mit seinem Berater entscheiden. Sein zweiter Saisontreffer zum 1:1 nach Vorlage Osayamen Osawes war zu wenig gewesen an diesem Nachmittag. Die Uerdinger blieben damit in der Rückrunde ohne Heimsieg. Sie bleiben als schlechteste Mannschaft der Rückserie in Erinnerung. Eine düstere Bilanz.
Rodriguez und Osawe treffen nur Latte und Pfosten
Und dass es auch in diesem sportlich unbedeutenden Spiel gegen den feststehenden Aufstiegsspiele-Teilnehmer nur zu einer knappen Niederlage reichte, hatte wieder einmal mit schlechten Angewohnheiten zu tun, die das Team in dieser Saison über 38 Spiele immer wieder offenbart hatte: Vorne erspielen sich die Krefelder zu wenige Chancen, sie schießen zu wenige Tore. Roberto Rodriguez und Osawe trafen nur Pfosten und Latte.
Hinten fielen, vor allem durchgängig in der Rückrunde, zu schnell und einfach Gegentreffer. „Wehen macht aus fünf Chancen drei Tore. Wir haben Probleme gehabt den letzten Ball zu spielen. Haken, Rückpässe. Es ist oft gut, aber dann kommt die Schwierigkeit: Das Toreschießen“, sagte Innenverteidiger Dominic Maroh: „Es ist ein Spiegelbild der Saison.“
Und auch Dennis Chessa, der den gesperrten Christian Dorda als linker Verteidiger vertrat, befand: „Es war spielerisch okay, aber wir dürfen keine drei Gegentore kriegen.“ Sein Vertrag läuft aus. Ein Verhandlungsangebot habe er noch nicht auf dem Tisch liegen, sagte Chessa, der in dieser Spielzeit die Rolle eines Geringbeschäftigten mit gerade einmal sechs Einsätzen einnahm: „Mal schauen, was passiert.“
KFC-Trainer Heiko Vogel legt den Finger in die Wunde
KFC-Trainer Heiko Vogel legte den Finger in die Wunde. Der 43-Jährige sah in diesem Spiel, was ihm mit der Mannschaft in den Sommermonaten an Arbeit bevorsteht. Das Umschalten von Offensive auf Defensive, die Arbeit nach hinten, klappte zum wiederholten Male in dieser Saison nicht. Der Eifer, auch unliebsame Arbeit zu verrichten, fehlte. „Ohne ein defensives Gewissen reicht es in der 3.Liga nicht. Man kann nicht erwarten, dass man in jedem Spiel drei Tore schießt“, sagte Vogel.
43 Mal war der Ball im Tor der Krefelder in den 19 Spielen der Rückrunde eingeschlagen. Mehr als bei den Spitzenmannschafen Osnabrück (31), Karlsruhe (38) oder Halle (34) in der gesamten Saison. Vogel führte aus: „Die Innenverteidiger wurden von den anderen Mannschaftsteilen im Stich gelassen. Wir investieren sehr viel für den Torerfolg. Der Gegner hat es leichter.“
Vor allem nach Ballverlusten müsse das Team konsequenter reagieren. „Die Läufe, die wehtun, machen wir nicht. Wir haben nicht alles investiert. Das macht mich traurig.“ Ein Phänomen, das schon seine Vorgänger bemängelten. Zwei Siege und fünf Remis in der Rückrunde. Elf Punkte aus 19 Spielen.
Heiko Vogel wird im Heimspiel gegen Wehen Wiesbaden gesehen haben, wo die Probleme der Mannschaft liegen. Ob in der Torverhinderung oder dem Toreschießen – es gibt eine Menge zu tun mit seinem Team in den Trainingswochen bis Ende Juli.