DFB-Pokal Kevin Großkreutz vor dem BVB-Duell: „Wir müssen uns zerreißen“
Krefeld · Der Fußball-Drittligist KFC Uerdingen hofft auf einen Husarenritt in der ersten DFB-Pokalrunde gegen den Bundesligisten Borussia Dortmund. Der Check vorm Spiel:
KFC Uerdingen
Es ist das wohl größte Spiel des KFC seit der DFB-Pokal-Teilnahme 2001, als die Krefelder zuerst Energie Cottbus und dann auch noch Werder Bremen aus dem Rennen warfen. Erst gegen den 1. FC Köln war Schluss. Dass der Drittligist erneut so einen Husarenritt schafft wie vor 18 Jahren, ist aber eher unwahrscheinlich. Doch die Fans träumen vom großen Triumph über den achtfachen deutschen Meister Borussia Dortmund. „Es muss viel zusammenkommen, wir müssen uns zerreißen. Aber im Fußball ist es möglich“, sagt KFC-Abwehrspieler Kevin Großkreutz.
Form: Der KFC zeigte in den ersten Wochen der Meisterschaft Nehmerqualitäten. Nach einem Rückstand in der Nachspielzeit in Großaspach schlugen die Uerdinger nur wenige Momente später noch einmal zurück. Immer noch kassieren die Krefelder zu viele einfache Gegentore. Dafür aber stimmt vorne die Effizienz. Ihre Hochform jedoch haben die Uerdinger noch nicht erreicht.
Personal: Hinter dem Einsatz von Kapitän Jan Kirchhoff steht weiter ein Fragezeichen. Den 28-Jährigen plagten Knieprobleme. Mittelfeldspieler Dennis Daube erlitt in Großaspach einen Innenbandriss im Knie und wird längere Zeit ausfallen. Innenverteidiger Dominic Maroh fehlt weiter mit gebrochener Rippe. Dafür aber darf Assani Lukimya wieder mitmischen. Ob der Kongolese aber nach seiner Rotsperre in der Liga wieder zurück in die Viererkette rückt, ließ Trainer Heiko Vogel offen.
Im Fokus: Wird Franck Evina auch gegen den BVB wieder auftrumpfen? Der Kameruner ist immer für einen Treffer gut. Evina will nach oben. Der DFB-Pokal ist eine schöne Bühne.
Borussia Dortmund
Der beste BVB-Kader aller Zeiten? Sportdirektor Michael Zorc will bei dieser Behauptung nicht mitgehen: „So eine Bewertung will ich nicht abgeben. Das wird sich alles noch zeigen.“ Doch besser besetzt als im Vorjahr, da stimmt der 56-Jährige zu. Jede Position wird doppelt gut besetzt sein. Es gilt, in allen drei Wettbewerben weit zu kommen. Sebastian Kehl, Leiter der Lizenzspieler-Abteilung, warnt: „Die erste Runde im DFB-Pokal kann auch mal ein Stolperstein sein.“ Im Vorjahr entging das Team von Trainer Lucien Favre nur knapp einer Blamage gegen Zweitligist Greuther Fürth, siegte erst nach Verlängerung. Die letzte Niederlage zum Pokalauftakt gab es im August 2005 beim 1:2 in Braunschweig. 2001 unterlag der BVB den Amateuren des VfL Wolfsburg, 1996 als Meister der SG Wattenscheid in der Lohrheide.
Form: Sechs Siege in sechs Testspielen. Zudem ist die Generalprobe für die neue Saison den Westfalen geglückt. Im Supercup bezwangen die Borussen den großen Rivalen Bayern München mit 2:0, allerdings mit einer Konter-Taktik, die man von den Dortmundern höchst selten sieht. Der Anspruch lautet Ballbesitz und Spielkontrolle.
Personal: Mats Hummels und Thorgan Hazard stehen für Freitag zur Verfügung. Torwart Roman Bürki und Offensivmann Julian Brandt werden noch pausieren.
Im Fokus: Der Rückkehrer und Weltmeister von 2014, Mats Hummels, wird in Düsseldorf sein erstes Pflichtspiel für den BVB seit seinem Abgang 2016 bestreiten. Auf und neben dem Platz soll der 30-jährige Innenverteidiger als Führungspersönlichkeit wirken. Er und sein Nebenmann Manuel Akanji werden es das eine oder andere Mal mit Uerdingens Spitze Franck Evina zu tun bekommen.