KFC Uerdingen gegen Hansa Rostock „Die dreckigen 1:0-Siege sind die schönsten“
Mit dem KFC Uerdingen und Hansa Rostock treffen am Samstag in der Düsseldorfer Arena zwei offensiv harmlose Teams aufeinander. KFC-Trainer Steuernagel will endlich mal wieder zu Null gewinnen.
KFC Uerdingen
Training im Osterather Nebel: Auch in der ersten Dezember-Woche zog die Mannschaft des KFC Uerdingen wie ein Nomadenstamm durchs Land, um geeignete Trainingsplätze zu finden. Vor dem letzten Heimspiel der Hinrunde gegen den FC Hansa Rostock am Samstag, 7. Dezember (14 Uhr), sollen die Nebengeräusche aber die Stimmung nicht trüben. „Wir wollen Rostock überholen“, gibt Trainer Daniel Steuernagel aus. Dafür wäre ein Sieg nötig. Davon gab es vor eigenem Publikum bisher nur zwei in acht Spielen. Der KFC ist heimschwach, Rostock auswärtsschwach. Die Partie in Düsseldorf wird ein Sicherheitsspiel sein. Im letzten KFC-Heimspiel vor einem Jahr knallte es vor dem Anpfiff in Duisburg gehörig. Rowdys aus beiden Fanlagern prallten aufeinander.
Form: Der KFC hat sich durch den 2:1-Sieg in Würzburg und das 1:1 in Chemnitz wieder defensiv stabilisiert, muss aber wie die Rostocker dringend an der Torgefahr arbeiten. In Chemnitz war davon reichlich wenig zu sehen. Immer noch sind die Uerdinger mit nur 18 Treffern die zweitschlechteste Mannschaft der Liga im Angriff, zusammen mit Großaspach. „Wir wollen wieder gut stehen, aber die eine oder andere Chance mehr kreieren“, fordert Trainer Steuernagel.
Personal: Der KFC wird ohne Kapitän Jan Kirchhoff auskommen müssen, den Waden- und Knieprobleme plagen. Die Rückkehr des Linksverteidigers Christian Dorda ist nicht ausgeschlossen. Es besteht Bedarf, da sein Vertreter Kevin Großkreutz gesperrt ist. Hakim Guenouche und Adriano Grimaldi sind ebenfalls noch keine Option. Grimaldi wird stattdessen für den WDR das Spiel live mit kommentieren.
Im Fokus: Endlich mal wieder zu Null spielen und gewinnen, das wünscht sich das Trainerduo des KFC. „Die dreckigen 1:0-Siege sind die schönsten für die Trainer“, sagt Daniel Steuernagel.
FC Hansa Rostock
Wirtschaftlich geht es dem FC Hansa Rostock immer besser. Gesteigerte Erlöse in Millionenhöhe, mehr Eigenkapital, ein Umsatzrekord. Die Nachrichten auf der Jahreshauptversammlung versprechen eine positive Zukunft. Auf dem Fußballplatz jedoch hat die Hansa-Kogge in den vergangenen Wochen etwas Schlagseite bekommen. Immerhin gab es zuletzt nach drei Niederlagen in Folge wieder einen Sieg gegen Würzburg. Etwa 1000 Hansa-Fans sollen am Samstag den Weg in die Düsseldorfer Arena finden, um ihre Rostocker zu unterstützen. Auch wenn die von KFC-Seite erhofften 5000 Besucher vorbeischauen, wird es für die Gäste eine ungewohnt kleine Kulisse werden. Trainer Jens Härtel: „In so einem großen Stadion zu spielen – mit so wenigen Zuschauern – ist gewöhnungsbedürftig, vor allem wenn man die Atmosphäre aus dem Ostseestadion gewohnt ist.“ Vor allem auswärts tun sich die Mecklenburger sehr schwer. Acht Punkte aus acht Partien bei zwei Siegen ist nicht viel. Wie der KFC bleibt auch Rostock (8.) noch hinter den Erwartungen zurück.
Form: Mittelfeldspieler Lukas Scherff feierte nach einem Kreuzbandriss sein Comeback beim 1:0-Sieg gegen Würzburg. Die Stimmung hellt sich wieder auf an der Ostsee. Doch auch Hansa hat Probleme mit dem Toreschießen. 20 Treffer in 17 Spielen sind nur marginal mehr als die Uerdinger Ausbeute von 18 Treffern.
Personal: Trainer Jens Härtel muss auf Nikolas Nartey (Innenbandriss im Sprunggelenk), Osman Atilgan (Adduktoren) und Erik Engelhardt (Kreuzbandriss) verzichten.
Im Fokus: Wer schießt bei Hansa die Tore? Stürmer Pascal Breier ist seit sechs Partien torlos. Gelingt ihm ausgerechnet gegen den KFC Uerdingen wieder ein Tor?