3. Liga KFC-Präsident Ponomarev stellt sich vor Geschäftsführer

Krefeld · Direkt nach dem Abpfiff am Dienstagabend ging Mikhail Ponomarev in die Kabine zu seiner Mannschaft. Nach der bitteren 1:2-Niederlage gegen die Würzburger Kickers wollte der Präsident des KFC Uerdingen Trainer Stefan Krämer und seine Spieler aufbauen.

Mikhail Ponomarev (r.) ergreift Partei für KFC-Geschäftsführer Nikolas Weinhart, der Kritik erhalten hatte.

Foto: BRAUER-Fotoagentur/Stefan Brauer

Direkt nach dem Abpfiff am Dienstagabend ging Mikhail Ponomarev in die Kabine zu seiner Mannschaft. Nach der bitteren 1:2-Niederlage gegen die Würzburger Kickers wollte der Präsident des KFC Uerdingen Trainer Stefan Krämer und seine Spieler aufbauen. „Ich habe mich bedankt“, teilt Ponomarev mit. Die Leistung mache ihm Mut für die Zukunft, denn „der KFC sei immer noch am Leben und kämpfe“. Diese markigen Worte hatte der russische Investor am Dienstagabend nicht etwa bei der Pressekonferenz gesagt. Er hatte sie schlichtweg aufgeschrieben. In einem Fanforum des KFC Uerdingen. „Normalerweise entspricht es nicht meinem Stil, in einem Fanforum etwas zu schreiben. Aber ich lese hier regelmäßig mit, auch um die Fans und ihre Anliegen und Ideen besser nachvollziehen zu können.“ Die Reaktionen der Fans nach der 1:2-Niederlage, speziell wohl in dem besagten Fanforum, hätten Ponomarev „schockiert“. So soll es in den vergangenen Tagen und Wochen von Fanseite aus teils persönlich beleidigende Kritik vor allem am Geschäftsführer des Fußball-Drittligisten, Nikolas Weinhart, gegeben haben.

Ponomarev: Kritik hat moralische Grenze überschritten

Was folgt ist eine Verteidigungsschrift: Vor allem für Geschäftsführer Weinhart. Der, so schreibt es Ponomarev, großen Anteil an den beiden Aufstiegen in den vergangenen Jahren gehabt habe. „Nikolas Weinhart hat mir die Trainer André Pawlak und Stefan Krämer angeboten, in der Oberliga hauptverantwortlich auch an der Kaderplanung mitgearbeitet. Die Aggression gegen ihn hat alle moralischen Grenzen überschritten.“

Vor allem die Transferpolitik mit ihrer hohen Fluktuation an Zu- und Abgängen in den vergangenen Spielzeiten wird Weinhart angelastet. Seit dem Aufstieg in die Regionalliga (Sommer 2017) gab es beim KFC Uerdingen insgesamt 50 Zu- und 46 Abgänge zu verzeichnen. Auf den damaligen Trainer Michael Wiesinger folgten bis heute sieben weitere Übungsleiter, darunter Stefan Krämer und Stefan Reisinger sogar in jeweils zwei Amtszeiten. Im gleichen Zeitraum gelang aber auch der Aufstieg in die 3. Liga. Der Traum vom Durchmarsch in die 2. Bundesliga muss aber auch im zweiten Jahr frühzeitig begraben werden. Wohl auch, weil die Kaderstruktur nicht stimmt.

Laut Mikhail Ponomarev gehört der KFC „weiterhin zu den ambitioniertesten Vereinen der 3. Liga“. Bei zwei Parametern, so beschreibt es der KFC-Präsident in seinem Statement im Fanforum weiter, würde sein Verein aber schlecht dastehen. Welche das sind, ließ der Unternehmer offen. Bezogen auf den Kader könnte es vor allem die Altersstruktur sein, die Ponomarev kritisiert. Mit durchschnittlich 27,7 Jahren hat der KFC in der 3. Liga aktuell den ältesten Kader. Mit Blick auf die Torstatistik weist der KFC in dieser Saison mit bislang nur 38 eigenen Treffern den drittschlechtesten Wert auf. Gemessen an den allgemeinen Größen liegt der KFC mit im Schnitt 3200 Zuschauern pro Heimspiel in dieser Statistik ebenfalls am Ende im Ligavergleich. Und das wird sich wohl auch erst mit der Rückkehr in die Grotenburg ändern.