Fußball Kefkir schießt den KFC aus dem Pokal

Krefeld · Die Krise des KFC Uerdingen wird immer größer: Das Team von Trainer Heiko Vogel verliert bei Rot-Weiss Essen 1:2.

Ex-KFC-Spieler Oguzhan Kefkir (r., hier im Duell mit Selim Gündüz) gelang der Treffer zur Führung für Essen.

Foto: Ja/Revierfoto

Ein Treffer in der Schlussminute des Stürmers Ali Ibrahimaj war zu wenig. Nach Preußen Münster hat es auch den KFC Uerdingen erwischt. Der Drittligist unterlag in der zweiten Runde des Niederrheinpokals am Freitagabend dem Regionalliga-Zweiten Rot-Weiss Essen. Die ehemaligen Uerdinger Oguzhan Kefkir und Joshua Endres trafen für die Ruhrgebietsstädter zum 2:1-Erfolg. Ligakonkurrent Münster war bereits am Regionalliga-Spitzenreiter Rödinghausen gescheitert. KFC-Trainer Heiko Vogel bilanzierte: „Der Sieg ist völlig verdient. Bei uns war es zu wenig Fußball. Dennoch hatten wir Chancen Tore zu machen. Die Präzision bei Essen war aber größer.“

Chronik: „Die Essener präsentieren sich sehr selbstbewusst“, meinte KFC-Geschäftsführer Nikolas Weinhart vor der Partie im Stadion an der Hafenstraße. Rot-Weiss ging als Tabellenzweiter der Regionalliga West ins Spiel, mit 16 von 18 Punkten und einem auf Aufstieg getrimmten Kader in guter Form. Weinhart hoffte dennoch auf das Durchsetzungsvermögen des Drittligisten aus Krefeld. In der Liga noch für ein Spiel gesperrt, im Pokal aber spielberechtigt – und gegen Essen in der Startelf: Kevin Großkreutz nahm wieder seine angestammte Position als rechter Verteidiger ein.

Der Niederländer Tom Boere kam vier Tage nach seiner Verpflichtung gleich zu seinem ersten Einsatz für den KFC. Der Mittelstürmer nahm die Stelle des Langzeitverletzten Adriano Grimaldi ein. Die Essener legten offensiv los. Nach einem Abspielfehler des KFC-Torwarts Lukas Königshofer schoss Oguzhan Kefkir, zuletzt noch Uerdinger, übers Tor. Nach 20 Minuten verlief die Partie ausgeglichener. Das linke Bein Königshofers rettete die Krefelder dann bei einem Schuss Kefkirs (28.). Nach einer verunglückten Rückgabe Joshua Endres´ prüfte Franck Evina RWE-Schlussmann Marcel Lenz. Wenige Momente später aber stand die Hafenstraße Kopf. Kefkirs Fernschuss landete im rechten Eck – 1:0 (33.). Auf eine große Jubelgeste aber verzichtete der Offensivspieler. In der Halbzeit brachte Trainer Heiko Vogel den bisher noch nicht berücksichtigten Offensivspieler Ali Ibrahimaj für Boubacar Barry. Wenig später auch Tobias Rühle und Patrick Pflücke. Doch der Ball schlug auf der Krefelder Seite ein. Der ehemalige KFC-Spieler Joshua Endres schloss einen Konter zum 2:0 ab. Die Uerdinger hatten weiter Schwierigkeiten sich Chancen zu erspielen, erst in der Schlussphase ging es besser. Nach Flanke Großkreutz` scheiterte Rühle an Lenz. Auch in der letzten Minute war Lenz der Sieger gegen Rühle. Doch Ali Ibrahimaj verkürzte noch einmal auf 1:2. 10 000 Essener standen auf ihren Plätzen. Dann war es vorbei. „Es war zu wenig. Es braucht mehr Körperspannung, mehr Aggressivität. Das, was der Trainer uns vorgibt, müssen wir mehr umsetzen“, forderte Ibrahimaj, der erstmals in dieser Saison zum Einsatz kam.

Der Moment des Spiels: KFC-Kapitän Jan Kirchhoff verlor den Ball im Mittelfeld, blieb zunächst am Boden liegen, während der Angriff Richtung Uerdinger Tor lief. Eingreifen konnte er nicht mehr. Der Ball landete bei Joshua Endres, der früher auch mal beim KFC spielte, jedoch kaum Einsatzzeit erhielt. Mit seinem linken Fuß traf er zum 2:0. Die Entscheidung (67.).

Der Mann des Spiels: Der Essener Mittelfeldspieler Dennis Grote war Antreiber und Taktgeber bei den Gastgebern. Seine Präsenz stach heraus in einer Mannschaft, die sichtbar geschlossen gegen den Favoriten auftrat, jedem Ball hinterherlief.