CSD Pinguine und KFC Uerdingen beim ersten Christopher-Street-Day Krefelds dabei
In Krefeld wird es 2020 einen Christopher Street Day geben. Am Dienstag äußerten sich alle beteiligten Vereine und Gruppen zu der Motivation für die Teilnahme und verkündeten erste Planungen.
Ein bunt gestreiftes Zebra auf der Regenbogenfahne als Zeichen der Toleranz, Akzeptanz und Vielfalt ist das Symbol des ersten Crefelder-Christopher-Street-Day (CCSD) am 27. Juni des kommenden Jahres. Wie berichtet, hat der neu gegründete Verein Crefelder CSD mit seinem Vorsitzenden Levent Sirkal vor einer Woche einen Umzug in der Stadt angekündigt.
Am Dienstag äußerten sich alle beteiligten Vereine und Gruppen zu der Motivation für die Teilnahme und verkündeten erste Planungen. Mit sehr persönlichen Worten erklärte auch Katrin Meyer-Eberhardt, Ehefrau des Oberbürgermeisters Frank Meyer, warum sie in die Rolle der Schirmherrin für die Veranstaltung schlüpft.
Auch die Krefelder Pinguine und der KFC Uerdingen werden dabei sein, wenn im kommenden Jahr nach derzeitigen Planungen mindestens zehn Wagen und etliche Fußgruppen von 12 bis 14 Uhr durch die Stadt zur Abschlussveranstaltung auf den Platz an der Alten Kirche ziehen. Welche Dimension die Teilnehmerschar bekommen wird, konnte Vorsitzender und Organisator Levent Sirkal gestern noch nicht sagen. Allerdings steht das Motto schon fest. Es lautet: „Krefeld Queerbeet – Tolerant, Kreativ, Bund und Weltoffen“.
Schirmherrin Meyer-Eberhardt wuchs mit zwei Müttern auf
Genau so will auch die Schirmherrin ihr Engagement verstanden wissen. „Weil Krefeld unwahrscheinlich bunt ist. Wir sind offen, tolerant und für Minderheiten da.“ Zudem sympathisiere sie aus persönlichen Gründen mit den Gedanken der bunten Schar: „Ich bin mit zwei Müttern aufgewachsen und hatte nie das Gefühl, dass mir ein Vater gefehlt hat.“ Zudem sei die Veranstaltung wichtig, um der Gesellschaft zu zeigen, dass immer noch Denkanstöße notwendig seien. „So lange sich Menschen immer noch outen müssen, sind wir immer noch nicht da, wo wir hin wollen.“ Insbesondere dann, wenn Homosexuelle immer noch geschlagen und bespuckt werden. „Das ist noch ein harter Weg.“
Trainer Brandon Reid sprach für die Pinguine und erklärte, warum der Eishockey-Erstligist dabei ist: „Ich finde, es ist eine tolle Möglichkeit für Menschen, zu feiern.“ Aber der Trubel solle nicht den ernsten Gedanken dahinter verwässern. Es habe in den vergangenen Jahren eine Reihe von Coming-Outs gegeben. „Und das ist auch okay so. Die Krefelder Pinguine sind glücklich, dahinter zu stehen.“
Das ist auch der KFC Uerdingen. Mustafa Ertürk vom Verwaltungsrat: „Wenn man mit einem Migrationshintergrund aufwächst, ist das nicht so einfach. Man kann nicht so leben, wenn immer mit dem Finger auf einen gezeigt wird.“
Levent Sirkal vom Verein CCSD sieht neben zahlreichen Veranstaltungen in Mönchengladbach, Essen, Recklinghausen und anderen Städten nicht nur die Möglichkeit, dass die aktuelle Atmosphäre sehr gut in den Kommunen ankomme. „Das bringt die Stimmung auch in den Alltag. Auch in Krefeld sollte mit einer Demo ein sichtbares Zeichen für Vielfalt und Toleranz gesetzt werden.“ Es müsse auch hier für mehr Akzeptanz und Sichtbarkeit von Lesben, Schwulen sowie bi-, trans- und intersexuellen Menschen demonstriert werden.
Der genaue Zugweg werde bekannt gegeben, wenn die Ordnungsbehörden ihre Freigabe erteilen. Im Vorfeld solle durch viele Veranstaltungen für den CCSD geworben werden.