Oberliga KFC Uerdingen: Wermutstropfen im Freudenbecher
Der KFC Uerdingen besiegt den SC West 3:0, behauptet die Tabellenführung — und bangt um den verletzten Torjäger Danny Rankl.
Krefeld. Erst ließen sich die Sieger von ihren Fans auf dem Rasen noch feiern, dann ging es in die Kabine zum Mannschaftsfoto. Das ist in dieser Spielzeit nach jedem Erfolg bereits ein Ritual geworden. Auf die inoffizielle Herbstmeisterschaft aber konnten die Fußballer des KFC Uerdingen am Sonntag nach dem dritten Sieg in Serie noch nicht anstoßen. Der 3:0-Heimsieg gegen den SC West reichte nicht aus, da Schonnebeck das Verfolgerduell gegen Velbert 1:0 gewann und die Krefelder am nächsten Wochenende theoretisch noch überholen kann. Daran will beim Tabellenführer natürlich im Moment des Erfolges niemand denken.
Die Mannschaft und ihr Trainer André Pawlak orientieren sich ohnehin eher an sich selbst, weniger an der Konkurrenz. Und die Eindrücke des Spiels lassen keinen Verdacht aufkommen, dass die Uerdinger irgendwie in ihrer Art nachlassen werden. Abzuwarten bleibt allerdings, wie lange sie auf ihren besten Torjäger Danny Rankl verzichten müssen, der am Sonntag nach nur neun Minuten sein elftes Saisontor erzielt hatte, kurze Zeit später aber auf der Trage vom Feld transportiert wurde. Erste Diagnose: Innenbandanriss im Knie. Ein MRT in den nächsten Tagen soll Aufschluss bringen, ob der 27-Jährige vielleicht noch länger ausfällt.
Pascal Schmidt hatte ihm aufgelegt, Rankl aus kurzer Entfernung vollendet. Die Gastgeber waren Herr des Geschehens, Pascale Talarski traf mit einem Schlenzer den Pfosten. Der eingewechselte Philipp Goris setzte den Nachschuss daneben. Später umkurvte der Stürmer den West-Keeper Siebenbach, sein Schieber wurde aber noch vor der Linie geklärt.
Die Düsseldorfer wurden zum Ende der ersten Hälfte stärker, nach der Pause aber diktierte der KFC wieder das Spiel. Goris blieb zunächst glücklos, bei einem Gegenstoß lief er alleine aufs Tor zu, versäumte aber, im richtigen Moment quer zu legen. Das Publikum murrte, der Angreifer haderte. Ein Elfmeter nach einem Foul an Timo Achenbach, den Pascale Talarski sicher verwandelte, ließ die große Anspannung dann weichen (64.).
Vielleicht auch bei Goris selbst, der beim 3:0, als er schon am Düsseldorfer Schlussmann vorbei war, den Ball diesmal im Tor platzierte. So wurde es noch eine klare Angelegenheit für die Uerdinger. Goris sagte: „Ich habe ein paar Bälle leicht vertändelt. Durch den Treffer fallen mir aber ein paar Steine vom Herzen.“
Mit 40 Treffern sind die Krefelder spitze, nur Schonnebeck (39) hat eine ähnlich gefährliche Offensive zu bieten. Trainer Pawlak sagte: „Wir haben nur 15 Minuten nicht so konzentriert gespielt. Im zweiten Durchgang hat die Mannschaft es aber toll gespielt.“