KFC-Vorsitzender erhält Drohanrufe
Ralf Houben will sein Amt im Oktober aufgeben: „Mir reicht es“.
Krefeld. Der 1. Vorsitzende des KFC Uerdingen, Ralf Houben, bleibt vorläufig im Amt. Vorläufig. Bei einem Gipfeltreffen Mittwochabend haben Mitglieder des Verwaltungsrats und die Hauptsponsoren (Hendrichs/Siempelkamp) dem Boss des Fußball-Oberligisten eindringlich nahegelegt, seine angebotene Demission zurückzuziehen. Vor allem die Geldgeber, die dem Verein unter die Arme greifen, setzten sich vehement für den selbstständigen Unternehmer aus Willich ein und appellierten in einer Presseerklärung an alle aktiv und emotional Beteiligten, mehr Besonnenheit walten zu lassen. Houben will nichts ausschließen, aber nach dem augenblicklichen Stand der Dinge denkt er trotzdem an Rückzug. "Bis zur Jahreshauptversammlung am 22. Oktober muss sich der Verein einen neuen Präsidenten suchen. Mir reicht es", sagt Houben im Gespräch mit unserer Zeitung. Hintergrund: Der Vorsitzende des Traditionsvereins hat am Donnerstagnachmittag Drohanrufe auf seinem Handy erhalten und die Polizei eingeschaltet. Houben: "Es gab mehrere Anrufer, und die Leute waren gut informiert. Sie wissen, dass ich viel unterwegs bin. Für solche Dinge fehlt mir jegliches Verständnis. Meine Familie ist mir wichtiger als alles andere."
Zu allem Übel hat Houben noch eine Klage am Hals, in dem sich der KFC-Chef am kommenden Mittwoch vor dem Amtsgericht mit dem früheren Vorstandsmitglied Wilfried de Buhr auseinandersetzen muss. Der fordert im Zuge der Insolvenz-Geschichte aus dem Jahre 2005 einen Betrag von 15 000 Euro zurück. "Das ist zwar auch ganz schön happig, aber richtig fertig machen einen die Drohanrufe."