Sport Mehr Fans im Stadion: KFC Uerdingen und Krefeld Pinguine profitieren
Krefeld · Durch die neue Coronaschutzverordnung dürfen bei Sportveranstaltungen in NRW mehr Zuschauer als geplant in die Stadien.
Aufatmen beim KFC Uerdingen. Dem finanziell schwer angeschlagenen Regionalligisten winken mehr Zuschauereinnahmen als zunächst angenommen. Möglich macht das die Neuauslegung der Corona-Regeln in Nordrhein-Westfalen. Ab dem 20. August gelten die „3G-Regeln“ (geimpft, genesen oder getestet) als Kriterium zum Beispiel für Besuche in der Innengastronomie – aber eben auch bei Sportgroßveranstaltungen (bis 25 000 Zuschauer). Und dazu gehört auch die Fußball-Regionalliga. Die Regeln sind eindeutig und gleichzeitig auch großzügig durch die Landesregierung ausgelegt worden. „Zu Sportgroßveranstaltungen dürfen höchstens 25 000 Zuschauende (einschließlich Geimpfte und Genesene) zugelassen werden, wobei oberhalb einer absoluten Zahl von 5000 Zuschauenden die zulässige Auslastung bei höchstens 50 Prozent der regulären Höchstkapazität liegen darf“, heißt es in der Verordnung. Für den KFC und die Pinguine bedeutet das einen großen Vorteil: Planungssicherheit. Zumindest bis zum 19. September, denn so lange gilt die neue Coronaschutzverordnung.
Tageskassen in Velbert bleiben weiterhin geschlossen
Ab sofort dürfen unabhängig von der Sieben-Tage-Inzidenz 3000 Zuschauer in Velbert ins Stadion, das bedeutet dank der neuen Coronaschutzverordnung des Landes NRW, dass alle Tickets für die Heimspiele des KFC angeboten werden können. „Es wird weiterhin keine Tageskassen am Spieltag geben“, teilt der Verein mit, der dafür wirbt, Tickets für das Spiel am Samstag gegen den Bonner SC (14 Uhr) online zu erwerben. „Der Vorverkauf ist bis Samstag, 11 Uhr freigeschaltet. Voraussetzung für den Einlass ist ab sofort ‚3G‘: Geimpft, genesen oder getestet (maximal 48 Stunden alt)“, heißt es von Seiten des Vereins aus.
Wie viele Zuschauer am Wochenende in die 45 Minuten von Krefeld entfernte Heimspielstätte kommen, ist noch unklar. Der KFC hofft auf 1500 Besucher. Zum Auftakt in Oberhausen kamen 2934, davon rund 700 aus Krefeld.
Für die Pinguine sind es sogar noch einmal 2000 Zuschauer mehr, die in Zukunft wieder in die Yayla-Arena kommen können. „Die Entscheidung vereinfacht unsere Planung und garantiert nicht nur unseren 700 Dauerkarten-Besitzern den Zutritt zu jedem Heimspiel, sondern sorgt auch für ein umfangreiches Kontingent an frei verkäuflichen Tagestickets“, teilen die Pinguine mit. Das heißt auch, dass zum Start in die Saison gegen die Düsseldorfer EG (10. September, 19.30 Uhr) und die Kölner Haie (17. September, 19.30 Uhr) die Yayla-Arena voll werden dürfte.
Die Maskenpflicht bis zum Sitzplatz, in der Arena, so erklärt es der DEL-Club, ist ebenfalls hinfällig, wird jedoch von Clubseite weiterhin zum Schutz und als Rücksichtnahme auf Andere empfohlen. Die Pinguine und die Yayla Arena stehen derzeit zudem in engem Austausch miteinander, um zeitnah ein umfangreiches Hygienekonzept präsentieren zu können, „bei dem möglichst geringe Wartezeiten für die Besucher gewährleistet sind“. So ist es denkbar, dass beispielsweise nachweislich geimpfte oder genesene Zuschauer bereits im Vorfeld des Spiels ihren Nachweis erbringen und am Spieltag in die Arena eintreten können.
Durch die hohe Auslastungsgrenze könnten in Zukunft auch Gäste-Fans Zutritt zur Arena erhalten. Sollte der Inzidenzwert in den kommenden Wochen und Monaten noch einmal unter den Wert von 35,0 fallen, ist sogar eine volle Auslastung des Eisstadions möglich. Für die Pinguine, die bislang 700 Dauerkarten für die neue Saison verkauft haben, ist die Aufstockung auf bis zu 5000 Zuschauer ein Segen. Obwohl die Verantwortlichen der Deutschen Eishockey Liga den Vereinen empfohlen hatten, gänzlich ohne Zuschauereinnahmen zu planen, waren die Hoffnungen auf eine Drittel- oder sogar eine Halbauslastung des Stadions mit Besuchern groß gewesen. Mit rund 4500 Zuschauern kalkulierte der DEL-Club in der Saison 2018/19, der letzten regulären Saison, bevor die Corona-Pandemie Besucher bei Sportveranstaltungen in Deutschland kategorisch ausschloss. 4668 Fans kamen damals im Schnitt zu den Heimpartien.