Regionalliga: KFC holt den letzten Joker
Mit 1:0 siegt die Salar-Elf in Velbert und wird 17. Steigt Fortuna Köln auf, bleibt Uerdingen drin.
Krefeld. Der KFC Uerdingen hat sie wirklich genutzt, die letzte Chance auf den möglichen Klassenerhalt in der Regionalliga West. Moses Lamidi erzielte das Tor des Tages für den KFC beim 1:0-Erfolg bei der SSVg Velbert. Ein strammer Schuss aus 18 Metern, der unhaltbar einschlug, ein gleich mehrere großartige Paraden von Schlussmann Robin Udegbe lassen die Krefelder am letzten Spieltag noch auf Platz 17 springen.
Da parallel der SV Lippstadt gegen den SC Wiedenbrück verlor (1:2), dürfen die KFC-Verantwortlichen wieder auf den Klassenerhalt hoffen. „Wir sind froh darüber, jetzt diese Chance auf den Klassenerhalt noch erreicht zu haben“, sagte KFC-Trainer Murat Salar nach Spielschluss. Sein Team muss jetzt darauf hoffen, dass Fortuna Köln in den Aufstiegsspielen gegen den FC Bayern München II die Oberhand behält. Das Hinspiel findet am kommenden Mittwoch um 19 Uhr in Köln statt.
Dass seine Mannschaft auch in Velbert nicht restlos überzeugen konnte, war Salar schlussendlich egal. Gleich mehrfach musste KFC-Schlussmann Robin Udegbe, der wohl ebenso wie Moses Lamidi sein letztes Spiel im Dress der Blau-Roten absolvierte, im zweiten Durchgang die knappe Führung durch starke Paraden über die Zeit retten.
Nach dem Spiel verteilte Trainer Salar dann auch entsprechend viel Lob an seinen Torwart. Salar äußerte aber - wie auch schon im Vorfeld der Velbert-Partie — noch mal seinen Unmut über die für ihn „Grenzen überschreitende Kritik“ an KFC-Präsident Lakis in den vergangenen Wochen. Den mehrminütigen Monolog Salars unterbrach Rüdiger Gilles (Vorstand SSVg Velbert) dann mit dem Satz: „Diese Pressekonferenz ist keine Plattform für ein Plädoyer dieser Art“, sagte Gilles und entzog Salar das Wort.
Salar stellte sich in den vergangenen Tagen demonstrativ vor Lakis, der sich zumindest von einem Teil der Anhänger in seinem wahrscheinlich letzten Spiel als Vereinsvorsitzender Applaus abholte. 30 Fans waren von der Polizei zuvor wieder nach Krefeld geschickt worden, nachdem man bei ihnen pyrotechnisches Material und Sturmhauben gefunden hatte und sie den Bus beschädigt hatten.
Derweil scheint mit Ex-Trainer Eric van der Luer ein Prozess vor dem Arbeitsgericht zu drohen. Der Niederländer fordert zwar nicht die von anderen Medien kolportierten 86 000 Euro, wartet aber weiterhin auf seine Gehälter aus den Monaten Februar, März und April. „Das sind insgesamt 4900 Euro“, sagte van der Luer gegenüber der WZ und ergänzte: „Alle anderen Zahlen sind quatsch und frei erfunden.“
Am Abend nach dem Spiel veranstaltete der Supporters Club Krefeld (SCK) seinen Saisonabschluss im Schlachtgarten. Dabei wurde laut Angaben der SCK konstruktiv und auch mal hitzig über die abgelaufene Saison diskutiert. Vom Verwaltungsrat nahm auch Andreas Galland an dem Abend teil.