Sicherheitsmängel in der Grotenburg: Osttribüne gesperrt

Stadt hat versäumt die Tribünen einer Verordnung von 2004 entsprechend nachzurüsten.

Krefeld. Seit Montag bereitet sich die Mannschaft des KFC Uerdingen auf die neue Fußball-Saison in der Regionalliga-West vor. Der Auftakt ist jetzt durch Bekanntwerden von Sicherheitsrisiken im Grotenburgstadion empfindlich gestört worden.

Seit 2004 hat die Stadt Krefeld als Eigentümerin es versäumt, in den Stehplatzbereichen der West- und Osttribüne sowie auf den überdachten Stehplätzen der Haupttribünenblöcke P und Q für eine ausreichende Sicherung der Zuschauer durch Wellenbrecher zu sorgen. „Die Verwaltung hatte im April 2013 mitgeteilt, dass die Anordnung der Wellenbrecher auf einigen Tribünen nicht den Bestimmungen der Sonderbauverordnung entspricht“, sagt Manuel Kölker vom Presseamt der Stadt. Auf die Frage der WZ, warum die Nachrüstung nicht in den vergangenen neun Jahren erfolgt ist, sagt Kölker: „Angesichts der geringen Zuschauerzahlen in der Grotenburg hatte man die Umsetzung der Verordnung nicht mit der allerhöchsten Priorität versehen.“

Für die anstehende Saison werden nun Nachrüstungen erforderlich. „Während der Oberrang der Westkurve diese Bestimmung erfüllt, entspricht die Anordnung der Wellenbrecher auf der Osttribüne nicht den Anforderungen, da hier nach jeweils zehn Stufen ein durchgehender Wellenbrecher angeordnet ist. Auf den Stehrängen der überdachten Südtribüne fehlen Wellenbrecher hingegen gänzlich“, sagt Kölker. Somit soll ausgerechnet die derzeit noch komplett gesperrte Westtribüne durch die Nachrüstungen zumindest im Bereich des Oberrangs für die neue Spielzeit wieder nutzbar gemacht werden.

„Nach derzeitigem Stand lassen sich die Umbaumaßnahmen am besten für den Oberrang der Westkurve bewerkstelligen, da für die Inbetriebnahme dieses Bauteils nur eine Abtrennung des Oberrangs vom — wegen fehlender Wellenbrecher nicht nutzbaren und ohnehin abgängigen — Unterrang erforderlich ist“, erklärt Kölker.

Die Osttribüne wird hingegen zur neuen Saison komplett gesperrt. Was mit den überdachten Stehplatzbereichen auf der Südtribüne passierten soll, ist noch nicht klar. In dieser Sache sei noch eine Detailabstimmung mit der Bauordnung erforderlich.

Die SPD hat unterdessen heftig kritisiert, dass diese Informationen nicht früher von der Verwaltung bekannt gemacht worden ist. „Die politisch Verantwortlichen seinen verschaukelt worden“, sagt Frank Meyer. Die Verwaltung wird sich in der Sportausschusssitzung am 27. Juni mit dem Thema beschäftigen.

Beim KFC Uerdingen zeigt man sich derzeit noch entspannt. „Wir wissen von der Problematik“, sagt KFC-Trainer Eric van der Luer, „aber wir sind nur der Mieter der Grotenburg und damit nicht für die Lösung des Problems verantwortlich“. Trotzdem hofft der Niederländer, dass spätestens zum Beginn der neuen Spielzeit eine Lösung für das Problem gefunden ist.