Unverzeihlicher Angriff Krug weist Kritik von Schiedsrichter Gräfe zurück

Berlin (dpa) - Hellmut Krug, der frühere Leiter der DFB-Schiedsrichter-Abteilung, hat die harsche Kritik von Referee Manuel Gräfe zurückgewiesen.

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Im TV-Sender Sky holte Krug am Montagabend zum verbalen Gegenschlag aus: „Wir sind alle irritiert. Zum einen, was den Zeitpunkt angeht, das zum Saisonstart zu machen, zum anderen, was die Inhalte betrifft“, sagte der 61-Jährige, der derzeit als Projektleiter für Videobeweis bei der Deutschen Fußball-Liga DFL arbeitet. „Dass ein Schiedsrichter einen Kollegen aus den eigenen Reihen angreift und ihn diskreditiert, das ist für uns unverzeihlich und nicht akzeptabel“, sagte Krug.

Der Berliner Referee Gräfe hatte in einem Zeitungsinterview den Aufstieg seines Schiedsrichter-Kollegen und früheren Assistenten Felix Zwayer kritisiert. Krug rügte vor allem die Vorgehensweise von Gräfe. „Wir Referees treffen uns mehrmals im Jahr, deswegen hat uns die Kritik komplett überrascht“, sagte er und kündigte Gespräche an: „Wir werden uns zusammensetzen und das aufarbeiten.“ Den ehemaligen Schiedsrichter-Bossen Krug und Herbert Fandel hatte Gräfe bei der Auswahl und Nominierung der Unparteiischen vorgeworfen, sie hätten sich ihre Liste so zusammengebastelt, wie sie es gewollt hätten.

Auch der frühere FIFA-Referee Markus Merk kritisierte bei Sky90 Gräfes Attacken: „Das ist unvorstellbar. In keinem Team dieser Welt darf es so etwas geben. Dem Vorgesetzten gegenüber sowieso, aber vor allem, das ist das, was mich am meisten ärgert: die Diskreditierung eines Referee-Kollegen“, schimpfte er und erklärte: „Zwayer ist ein Top-Mann, hat in den letzten Jahren Manuel Gräfe in der FIFA-Liste überholt, das kratzt und beißt vielleicht an ihm.“