DFB-Präsident Bernd Neuendorf hat eine Aufstockung der 3. Fußball-Liga mit 22 Mannschaften sowie jeweils fünf Auf- und Absteigern laut einem Medienbericht ausgeschlossen. Für den 63-Jährigen würde diese Reform wirtschaftliche Nachteile für die Drittligisten und einen kaum umsetzbaren Rahmenterminkalender ergeben, wie „Sport im Osten“ vom Mitteldeutschen Rundfunk (MDR) berichtet. Eine Reduzierung der aktuell fünf Regionalliga-Staffeln ließ der Spitzenfunktionär des Deutschen Fußball-Bunds den Angaben zufolge offen.
Derzeit steigen lediglich die Regionalliga-Meister der Südwest- und West-Staffel direkt in die 3. Liga auf, zudem ein Titelträger aus den Verbänden Bayern, Nord und Nordost im Rotationsprinzip. Die beiden anderen Meister spielen in Hin- und Rückspiel den vierten Aufsteiger aus.
Offener Brief missfällt Neuendorf
In einem offenen Brief hatten sich 17 Vereine der Regionalliga Nordost an Neuendorf gewandt, um eine Aufstiegsreform anzuregen. Der Präsident monierte, dass er sich mehr Vertraulichkeit in der Sache gewünscht hätte. Zugleich verwies er weitere Lösungsvorschläge an die jeweiligen Regionalverbände. Der DFB könnte dann auf Wunsch als Vermittler am Tisch sitzen.
„Die Clubs werden weiter für ihre Interessen kämpfen und um Wahrnehmung ringen - auch wenn der DFB leider nicht bereit ist, dieses wichtige Thema zur Chefsache zu machen“, sagte der Geschäftsstellenleiter des Regionalligisten Chemnitzer FC, Tommy Haeder. Die Vereine werden sich nun „entschlossen auf den NOFV-Aufstiegsreform-Gipfel Ende März“ vorbereiten. Bei den Gesprächen geht es um eine Reduzierung der Regionalligen auf vier Staffeln.
Meuselwitz scheidet aus der Initiative aus
Durch das Veto von Neuendorf hat sich der ZFC Meuselwitz aus dem Kreis der Unterstützer verabschiedet. Die Thüringer befürchten bei einer Vier-Staffel-Lösung eine Zerschlagung der Regionalliga Nordost, die sie nicht möchten. Für eine mögliche Gebietserweiterung der Staffeln würde sich Meuselwitz wieder gesprächsbereit zeigen.
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