Niersbach zu FIFA-Bericht: Kein „Befreiungsschlag“

Zürich (dpa) - DFB-Präsident Wolfgang Niersbach hat den Abschlussbericht der FIFA-Ethikhüter zur Vergabe der Fußball-Weltmeisterschaften 2018 und 2022 kritisiert.

Foto: dpa

„Dieser Bericht heute ist leider nicht der erhoffte Befreiungsschlag, der die Zweifel in der Öffentlichkeit verschwinden lässt“, sagte der Chef des Deutschen Fußball-Bundes in der ARD.

Niersbach sieht trotz des positiven Abschlussberichts längst nicht alle Probleme um das Turnier in acht Jahren gelöst. „Unabhängig von diesem Bericht bleiben die offenen Fragen zum Klima, der Terminierung und den Arbeitsbedingungen in Katar“, teilte der Verbandschef auf Anfrage mit. Zu den Befunden der rechtsprechenden Kammer unter Vorsitz des Münchner Richters Hans-Joachim Eckert wollte sich Niersbach nicht explizit äußern: „Wir werden uns den 42-seitigen Bericht jetzt erst einmal in Ruhe und im Detail anschauen. Wenn Herr Eckert zu dem Schluss kommt, dass es keine nachweisliche Beeinflussung der WM-Vergabe gegeben hat, dann steht weiterhin die mit 14:8 Stimmen getroffene Entscheidung des Exekutivkomitees für Katar.“

Die rechtsprechende Kammer der FIFA-Ethikkommission unter Vorsitz des deutschen Richters Hans-Joachim Eckert hatte in ihrem Bericht keine gravierenden Verstöße bei der WM-Vergabe an Russland und Katar festgestellt. Eckert berief sich dabei auf die Ergebnisse der Ermittlungen seines Kollegen Michael Garcia.

Der Amerikaner wiederum kündigte wegen „zahlreicher unvollständiger und fehlerhafter Darstellungen der Tatsachen und Schlussfolgerungen“ Berufung gegen den Bericht an.