Ex-Nationaltorwart Toni Schumacher unterstützt Karius und lobt Löw

Berlin (dpa) - Loris Karius hat nach seinen schlimmen Patzern im Champions-League-Finale Zuspruch vom früheren deutschen Fußball-Nationaltorhüter Toni Schumacher erhalten.

Foto: dpa

„Ich hoffe, dass man ihn nicht der Möglichkeit beraubt, sich zu zeigen. Wenn es anders kommt, wenn Liverpool einen neuen Torwart holt, dann gibt es aber nur eins: Dann muss er woanders hingehen“, sagte der heutige Vizepräsident des 1. FC Köln im Interview der „Westdeutschen Zeitung“ und der „Neuen Osnabrücker Zeitung“.

Schumacher kann sich gut in Karius hineinversetzen. Dem früheren Schlussmann war im WM-Finale 1986 ebenfalls ein Fehler unterlaufen, dazu hatte er vier Jahre zuvor - wie Karius jetzt - nach dem Foul gegen den Franzosen Battiston Drohungen erhalten. „Er hat ein Tor verschuldet! Hallo? Es gibt ja wohl Schlimmeres“, so Schumacher.

Der 64-Jährige begrüßt zudem die Entscheidung von Bundestrainer Joachim Löw, Manuel Neuer als Nummer eins mit zur WM nehmen zu wollen. „Wenn man ihn mitnimmt nach Russland, dann nur als Nummer 1, und zwar von Anfang an. So hat es jetzt der Bundestrainer auch gesagt — und das ist keine Entscheidung für Neuer oder gegen ter Stegen, sondern einzig und allein eine Entscheidung im Interesse der Mannschaft“, sagte Schumacher.

Deutschland könne in Russland wieder Weltmeister werden - „aber das können die Spanier, die Franzosen und die Brasilianer auch“. Dabei lobt Schumacher die Weiterentwicklung der Mannschaft: „Ich habe damals schon gefühlt: Wenn wir jetzt noch richtig gut spielen können, wenn uns das mal jemand beibringen würde, dann wären wir das perfekte Fußballland. Und so ist es inzwischen gekommen, der Rumpelfußball, den uns der Franz immer vorgehalten hat, den gibt es so nicht mehr.“