WM-Qualifikation Trainer Rohr nun Volksheld in Nigeria

Uyo (dpa) - Seine überglücklichen Spieler trugen Trainer Gernot Rohr auf den Schultern durch das Godswill Akpabio Stadium und warfen ihn immer wieder übermütig in die Luft.

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Als der deutsche Fußballtrainer buchstäblich zum Volkshelden von über 180 Millionen Menschen aufstieg, da gratulierte sogar Nigerias Präsident Muhammadu Buhari zum „süßen Sieg“. Das 1:0 (0:0) der Super Eagles gegen Sambia und die damit geglückte WM-Qualifikation war für das Staatsoberhaupt wie „ein Geschenk zum 57. Jahrestag der Unabhängigkeit. Ich schließe mich dem Jubel von Millionen Nigerianern an, gemeinsam mit der Mannschaft und dem Betreuerstab“.

Mit 64 Jahren fährt der in Mannheim geborene Weltenbummler Rohr nun im nächsten Jahr mit Nigeria zur WM, Ende Juni 2018 wird der frankophile Afrika-Kenner 65. Nach Stationen in Niger, Gabun und Burkina Faso hatte Rohr die Nationalmannschaft des westafrikanischen Landes im August 2016 übernommen. „Das hier ist noch nicht zu Ende“, sagte er Reportern nach dem Triumph. „Wir müssen uns jetzt vorbereiten, um eine gute WM zu spielen.“

Zum sechsten Mal tauchen die „Super Eagles“ bei der Endrunde einer Fußball-WM auf - diesmal buchten sie das Ticket als erstes afrikanisches Team. „Natürlich hatten wir Druck, aber die Spieler waren physisch und mental stark“, lobte Rohr nach einem „schwierigen Spiel“ in Uyo im Süden Nigerias. Man habe Sambia keinesfalls unterschätzt, „denn wir haben ja beim Videostudium gesehen, was sie zweimal gegen Algerien und gegen Kamerun gemacht haben“.

Alex Iwobi vom FC Arsenal, der schon im Hinspiel getroffen hatte, erzielte in der 73. Minute das goldene Tor für den dreimaligen Afrika-Meister, der etliche hochkarätige Chancen vergab. Doch am Ende zählte nur der Sieg: Nigeria liegt mit 13 Punkten klar vor Sambia und entschied die Qualifikationsgruppe B in Afrika vorzeitig für sich.

Nigeria hatte sich erstmals 1994 und dann 1998, 2002, 2006 und 2010 für eine WM qualifiziert. Dreimal schaffte es das Team ins Achtelfinale. Am besten zogen sich die „Super-Adler“ 1994 in den USA als Neunte aus der Affäre.

Auch Ägypten löste zum dritten Mal das Ticket zu einer WM. Die Mannschaft des argentinischen Trainers Héctor Cúper sicherte sich die Qualifikation durch ein spätes 2:1 (0:0) gegen die Republik Kongo. Ägypten ist erstmals seit 1990 in Italien wieder bei einer Endrunde dabei.

Geplatzt ist der WM-Traum dagegen für Gabun - und damit auch für BVB-Torjäger Pierre-Emerick Aubameyang. Sein Team verlor 0:3 gegen den neuen Tabellenführer Marokko und hat damit keine Chance mehr auf das WM-Ticket. Zum Helden des Abends avancierte Khalid Boutaïb, der mit einem Dreierpack (38./56./72. Minute) brillierte und dabei per Kopf, mit dem linken sowie mit dem rechten Fuß traf.

Schon vor der Partie hatte „Auba“ ein schlechtes Bauchgefühl. „Hälfte der Mannschaft und des Betreuerstabes mit unglaublichen Bauchschmerzen am Spieltag“, twitterte der Dortmunder. „Oh nein, das ist hart. Was für ein mysteriöser Orangensaft heute morgen.“