Transparency fordert von Proficlubs Verhaltensregeln
Düsseldorf (dpa) - Nach dem Urteil gegen Uli Hoeneß wegen Steuerhinterziehung hat Sylvia Schenk von der Antikorruptionsorganisation Transparency International die Bundesligaclubs aufgefordert, sich verbindliche Verhaltensregeln zu geben.
„Es ist eine romantische Vorstellung, dass Fußballvereine automatisch sauber handeln würden“, sagte die frühere Präsidentin des Bundes Deutscher Radfahrer der in Düsseldorf erscheinenden „Rheinischen Post“. „Im Übrigen sind das Wirtschaftsunternehmen von zum Teil beträchtlichen Dimensionen.“
Die heutige Juristin Schenk war selbst lange Teil eines Sportsystems, in dem nicht gefragt wurde, ob Zahlungen zulässig sind und steuerrechtlich korrekt abgewickelt werden. „Auch ich habe Schwarzgeld von Adidas bekommen“, sagte die frühere Leichtathletin, die 1972 in München an den Olympischen Spielen teilnahm. Sie nannte auch andere Beispiele. „Eine Vertreterin des Ausrüsters hat mir trotz Amateurparagraf 1000 Mark im Jahr als Unterstützung geboten. Dazu teure Geschenke. Damit war ich nicht die einzige, und im Fußball werden ganz andere Summen geflossen sein.“