Ursachenforschung in Berlin
Schweinsteiger und die Gründe für Unerklärliches.
Berlin. Sie wollen alle aus dem Spiel lernen. Was sollen sie auch sonst tun? Die deutschen Fußball-Nationalspieler sind auf Kurs Selbstfindung. „Wir müssen uns ganz klar vorwerfen lassen, dass wir nach den ersten Gegentoren der Schweden den Schalter nicht umgelegt haben“, sagte Toni Kroos nach dem 4:4 (3:0) gegen Schweden im Berliner Olympiastadion.
„Wir haben gedacht, heute geht alles, wir spielen 60 Minuten lang phantastischen Fußball.“ Die Profis des Rekordmeisters FC Bayern wirkten in Berlin angeschlagen.
Aufsteiger Fortuna Düsseldorf darf sich in der Bundesliga Chancen ausrechnen. Kroos: „Wir sind nach wie vor positiv gestimmt, dass wir unsere Gruppe als Erster beenden werden, obwohl wir heute eine große Chance zu einer Vorentscheidung vertan haben.“
Kroos glaubt aber nicht, dass die gefühlte Niederlage gegen Schweden die Moral der Mannschaft langfristig schädigen wird: „Das wird uns nicht umwerfen, aber wir müssen das klar ansprechen.“
Bastian Schweinsteiger, der Kapitän neben Philipp Lahm, versuchte, noch in Berlin gegenzusteuern. „Wir haben 60 Minuten lang den besten Fußball gespielt, seit ich in der Nationalmannschaft spiele. Man darf so ein Spiel nicht aus der Hand geben. Ein Spiel, dass man klar beherrscht, ein Spiel, in dem der Gegner gar nicht stattfindet.“
Niemand widersprach dem Münchner, aber die Frage, warum er auf dem Spielfeld nicht wirksamer gegengesteuert habe, blieb ohne Antwort. „Wenn jeder Spieler abruft, was er kann, spielen wir auf hohem Niveau. Aber wenn alle weniger machen, kann so etwas passieren. Ich habe so etwas noch nie erlebt.“
Natürlich könne man verunsichert sein, wenn man das dritte Gegentor bekommen hat: „Aber wir mussten konsequent weiterspielen.“ Sie versuchten sich alle in Selbstkritik. Das ist ein Anfang. cfi