Österreich feiert Alaba - Trapattoni bleibt
Frankfurt/Main (dpa) - Nach seinem Traum-Comeback genoss David Alaba die Rückkehr ins Rampenlicht. Von allen Seiten wurde Bayern Münchens Jungstar für seinen Gala-Auftritt beim 4:0 Österreichs gegen Kasachstan mit Lob überschüttet.
Drei Monate nach seinem Mittelfußbruch führte der 20-Jährige die Alpen-Kicker zum ersten Sieg in der deutschen WM-Qualifikationsgruppe und empfahl sich nachdrücklich für einen Einsatz im Bundesligaspiel der Bayern am Samstag bei Fortuna Düsseldorf. „Es war ein sehr, sehr schöner Abend“, sagte Alaba mit einem spitzbübischen Lächeln im Gesicht.
„Nach der langen Pause zwei Torvorlagen und ein Tor zu machen, das war wie aus dem Märchenbuch“, würdigte Österreichs Kapitän Christian Fuchs den überragenden „Fußballer des Jahres“. Auch Doppel-Torschütze Marc Janko huldigte dem erst drei Tage vor dem Spiel nachnominierten Bayern-Profi. „Mann des Spiels war Alaba. Bei Davids Flanken musste ich ja nur noch Danke sagen. Und dann legt er auch noch ein Tor nach“, lobte der Stürmer.
Österreichs Trainer Marcel Koller war ebenfalls froh, dass Alaba „das erste Tor in der Nationalmannschaft und ein tolles Comeback gelungen ist“. Der Schweizer hatte Alaba nach der enttäuschenden Nullnummer in Kasachstan kurzfristig ins Aufgebot geholt, obwohl der Mittelfeldakteur seit Mitte Mai kein Pflichtspiel mehr absolviert hatte. „Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass die erste Partie nach einer Verletzung kein Problem ist, weil man da besonders motiviert ist“, meinte Koller.
Alaba dankte es ihm mit einem starken Auftritt, auch wenn er selbst seine Leistung eher kritisch bewertete. „Natürlich ist mir nach der langen Pause ein bisschen die Luft weggeblieben, aber das ist normal. Es fehlen noch ein paar Dinge - Schnelligkeit, Spritzigkeit und Genauigkeit im Passspiel“, sagte Alaba und fügte hinzu: „Ich war einfach glücklich, auf dem Platz stehen zu dürfen.“
Mit vier Punkten haben sich die Österreicher als Tabellenvierter hinter Deutschland (10), Schweden (7) und Irland (6) im Rennen um die WM-Tickets zurückgemeldet. Zur guten Laune trug auch das unglaubliche 4:4 der DFB-Auswahl gegen Schweden bei. „Das ist gut. Jetzt können wir wieder Erster werden“, meinte Janko mit einem schelmischen Grinsen.
Für Giovanni Trapattoni kam am Mittwochabend Entwarnung. Trotz der 1:6-Niederlage gegen Deutschland bleibt er Trainer der irischen Nationalmannschaft. Der italienische Starcoach bekam das Vertrauen des Verbandes ausgesprochen. Nach dem Qualifikationsspiel am Dienstagabend gegen die Färöer (4:1) hatte die FAI die Personalie noch nicht kommentieren wollen. Nach einer Sitzung am Mittwoch berichteten irische Medien über den Beschluss pro Trapattoni.
„Während wir wie alle enttäuscht über das schwache Resultat und die schwache Leistung gegen Deutschland sind und die Frustration einiger unserer Fans verstehen können, glauben wir, dass der momentane Stand in der Tabelle bedeutet, dass die Qualifikation für Brasilien 2014 ein realistisches und erreichbares Ziel bleibt“, wird die FAI zitiert. „Wir bestätigen, dass Giovanni Trapattoni für das Nationalteam verantwortlich bleibt“, hieß es weiter.
Der 73-jährige Italiener hatte zuvor schon selbst damit gerechnet, dass er im kommenden Monat im Freundschaftsspiel gegen Griechenland noch auf der Trainerbank der „Boys in Green“ sitzt und sie auch weiter durch die Qualifikationsgruppe C führt. „Ich erwarte das“, sagte er.