Lob von Regelhütern Videobeweis: WM-Einsatz immer wahrscheinlicher

Zürich (dpa) - Ungeachtet der vielen kritischen Stimmen aus Deutschland soll der Videobeweis sehr wahrscheinlich auch bei der Fußball-WM in Russland zum Einsatz kommen.

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Die Mitglieder des International Football Association Board (IFAB) zogen bei einem Treffen in Zürich eine positive Bilanz des internationalen Experiments. „Wir haben uns die Ergebnisse angeschaut, und die sind sehr ermutigend“, sagte IFAB-Geschäftsführer Lukas Brud.

Die zuvor angekündigte klare Empfehlung an die Generalversammlung des IFAB wurde aber zumindest öffentlich vermieden. Eine Entscheidung über die grundsätzliche Zulassung der Video-Referees (VAR) wird das oberste Regelgremiums bei der um einen Tag auf den 3. März verschobenen Sitzung in Zürich treffen.

Spricht sich das IFAB, dem Vertreter der vier britischen Fußball-Verbände und der FIFA angehören, dann für die Zulassung der Video-Referees aus, könnten diese auch in der Bundesliga von der kommenden Saison an zum festen Regelbestandteil werden.

Die schwierige Test-Situation in der Bundesliga sei bei dem Treffen am Montag in der FIFA-Zentrale nicht explizit diskutiert worden, hieß es vom IFAB. „Wir haben das Thema eher global betrachtet und nicht Land für Land“, sagte Brud. In der höchsten deutschen Spielklasse war der Testlauf in der Hinrunde zum kontrovers diskutierten Dauerthema geworden, da durch den Einfluss der VAR häufig Verwirrung gestiftet, statt Klarheit geschaffen worden war. DFB-Projektleiter Hellmut Krug hatte letztlich seinen Posten räumen müssen.

Beim Fußball-Weltverband gibt es bis zu Präsident Gianni Infantino maßgebliche Befürworter der Technologie. Marketing-Chef Philippe Le Floc’h sagte am Montag der Nachrichtenagentur AP bereits, dass die Einführung beschlossene Sache sei - auch aus ökonomischen Gründen.

Das IFAB listete mehrere Zahlen als positive Test-Fakten auf. Demnach seien 98,9 Prozent aller Entscheidungen der VAR korrekt gewesen. In mehr als 20 Ländern und Verbänden wurde der Test in 804 Spielen durchgeführt. Durchschnittlich kam es dabei zu weniger als fünf VAR-Situationen, in mehr als Zweidrittel der Spiele wurde der Video-Assistent nicht benötigt.