Fußball Wie der MSV Duisburg zum nächsten Heimsieg kam
DUISBURG · Einem taktischen Kniff des Cheftrainers war es zu verdanken, dass die Zebras nach langer Durststrecke mal wieder jubeln konnten.
Am Samstagnachmittag um kurz vor halb vier lugte dann sogar die Sonne mal ins Duisburger Stadion hinein. Als wenn sich der Himmelskörper davon überzeugen wollte, dass das Geschehen auf dem Rasen tatsächlich Realität ist. Der MSV Duisburg führte nach Treffern von Tobias Fleckstein (24.), Moritz Stoppelkamp (41.), Niclas Stierlin (49.) sowie dem gebürtigen Wuppertaler Kolja Pusch (67.) gegen den FSV Zwickau mit 4:0. Beim Schlusspfiff bedeutete dieses Ergebnis nicht nur den höchsten Heim-Erfolg der „Zebras“ seit dem 4:0 über die SpVgg Unterhaching am 4. Juli 2020 – es war auch der erste Heim-Sieg seit dem 1:0 gegen den Halleschen FC am 1. Oktober.
„Nach über vier Monaten wurde es absolut mal wieder Zeit. Heute konnten wir den Fans endlich ein Geschenk machen. Sie sind trotz der langen Flaute immer in so großer Zahl ins Stadion gekommen, da hatten sie sich das nun einfach verdient“, sagte Sebastian Mai. Und für dieses Geschenk ist der 29-Jährige maßgeblich mitverantwortlich gewesen. An drei Treffern war Mai beteiligt, zwei davon bereitete er sogar direkt vor. „Clever, nicht wahr? Ich bin eben ein alter Fuchs im Geschäft“, sagte Mai lachend. Wohl wissend, dass er eigentlich in anderer Funktion im Kader steht.
Der Innenverteidiger wurde von Ziegner „zweckentfremdet“
Der gebürtige Dresdener ist gelernter Innenverteidiger. Für diese Position hatte ihn der MSV im vergangenen Sommer von Dynamo Dresden geholt, weil es der Abwehr an Körperlichkeit und Erfahrung mangelte. Für das Spiel gegen Zwickau aber erinnerte sich Trainer Torsten Ziegner, dass er in gemeinsamer Zeit mit Mai beim Halleschen FC (2018 - 2020) diesen schon einmal „zweckentfremdet“ hatte. „Ich wollte mit ihm mehr Präsenz im Angriff haben, viel Unruhe im Strafraum schaffen, einfach den Gegner permanent nerven. Und ich weiß ja, dass Sebastian dies kann“, erklärte Ziegner.
Als Innenverteidiger weiß Mai, was Innenverteidigern nicht schmeckt, wenn es Stürmer tun. Immer wieder beschäftigte er mit seinen auf 1,95 Metern verteilten 95 Kilogramm die Zwickauer Abwehr. „Schön, dass der Plan aufgegangen ist“, sagte Mai und auch wenn es Trainer Ziegner nur als Variante bezeichnete, könnte sich Mai mit der neuen Rolle längerfristig anfreunden. „Tobias Fleckstein und Leroy Kwadwo haben ihre Sache in der Innenverteidigung gut gemacht. Es gibt keinen Grund zu tauschen und ich habe heute eine gute Bewerbung als Stürmer abgegeben“, meinte Mai und ergänzte mit einem Augenzwinkern: „Zentral kann ich alles spielen. Nur auf außen nicht, ich bin ein wenig langsam.“