Abseits der WM: Amnesty fordert, Polizeigewalt gegen Demonstranten verhindern
Rio de Janeiro (dpa) - Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International (AI) hat Brasiliens Regierung aufgefordert, während der Fußball-WM das Recht auf freie Meinungsäußerung zu schützen und einen Gewaltmissbrauch der Polizei zu verhindern.
Alle Augen der Welt seien auf Brasilien gerichtet und „nicht nur auf den Fußballrasen“, sagte Brasiliens AI-Direktor Atila Roque anlässlich der Übergabe von 87 000 Unterschriften an die Regierung im Rahmen einer Kampagne „Gelbe Karte für Brasilien“.
„Das Land hat die Chance zu zeigen, dass es das Recht auf freie Meinungsäußerung und friedliche Demonstrationen in jeder Situation respektiert, auch bei einem so großen internationalen Sport-Event. Wir hoffen, dass die Sicherheitskräfte darauf vorbereitet sind, diese Rechte zu gewährleisten“, betonte Roque.
Mit den Unterschriften übergab Amnesty eine Dokumentation über den exzessiven Gewalteinsatz der Polizei bei den im Vorjahr begonnenen Protesten. 2013 waren beim Confed-Cup Hunderttausende in Brasilien auf die Straße gegangen. Die Polizei setzte damals Wasserwerfer, Tränengasgranaten und Gummigeschosse gegen friedliche Demonstranten ein. Es gab zahlreiche Verletzte. Randalierer lieferten sich nächtelang Straßenschlachten mit der Polizei.