Chefscout lag falsch: Spiele doch attraktiv und intensiv
Porto Alegre (dpa) - Urs Siegenthaler, Chefscout der deutschen Fußball-Nationalmannschaft, hat Fehleinschätzungen vor dem WM-Turnier in Brasilien eingeräumt.
„Ich habe in zweierlei Hinsicht mit meinen Einschätzungen vor dem Turnier nicht recht gehabt“, sagte der enge Vertraute von Bundestrainer Joachim Löw vor dem Achtelfinale des DFB-Teams am Montag gegen Algerien auf der Homepage des Verbandes. „Erstens habe ich geglaubt, dass die Spiele nicht attraktiv sein würden. Dem war nicht so. Der Fußball war sehr, sehr attraktiv. Zum Zweiten bin ich davon ausgegangen, dass sich die Hitze auf die Intensität der Spiele auswirken würde. Das war nicht der Fall.“
Die Musik im Turnier in Brasilien hätten bisher nicht die großen Fußball-Nationen gemacht, sondern die kleinen. „Costa Rica, Algerien - das sind Teams, von denen im Vorfeld nicht erwartet wurde, dass sie so gute Rollen spielen können“, erklärte Siegenthaler, der mit seinen Analysen großen Einfluss auf die Spieltaktik des deutschen Teams hat: „Die Kleinen haben den Großen das Tempo aufgezwungen.“
Zumindest in einer Beziehung habe er recht behalten, sagte Löws Chefscout: „Das Turnier ist für die Mannschaften aus Südamerika die erwartete Heim-WM. Es sind viele Kleinigkeiten, die sich zu einem kleinen Vorteil für die Südamerikaner zusammensetzen.“