Der Gastgeber gefordert Das bringt der Tag bei der Fußball-WM

Moskau (dpa) - Gastgeber Russland hofft vor dem Achtelfinale der Fußball-Weltmeisterschaft auf einen Coup. Mit einem Sieg über den Turnier-Mitfavoriten aus Spanien in Moskau könnte die Sbornaja für die wohl größte Überraschung nach dem Aus der DFB-Elf sorgen.

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Im zweiten Achtelfinale des Tages treffen die bisher dreimal siegreichen Kroaten heute um 20.00 Uhr in Nischni Nowgorod auf Dänemark. Die Skandinavier sind seit 18 Spielen ungeschlagen.

RUSSLAND: Mit doppelter Power und Gottes Beistand will die Sbornaja Spanien aus dem Turnier werfen. „Wir wollen 200 Prozent für den Sieg geben und mit den Zuschauern eine große Fiesta feiern“, sagte Stürmer Denis Tscheryschew. Wie immer werde er traditionell beten - aber nicht unbedingt für ein eigenes Tor. Durch die 0:3-Niederlage im letzten Gruppenspiel gegen Uruguay habe die Mannschaft nicht den Glauben an sich verloren. „Natürlich fühlen wir vor einem solchen K.o.-Spiel große Verantwortung. Aber die spürt Spanien auch. Mit einer solchen Partie ist es wie mit einer Klassenarbeit: Wenn sie vorbei ist, kann man nichts mehr daran ändern“, sagte Nationaltrainer Stanislaw Tschertschessow.

SPANIEN: Vor dem Start der K.o.-Runde fürchtet sich Spanien weder vor Gastgeber Russland noch vor einer wilden Kulisse oder der miesen Statistik. „Statistiken sind da, um gebrochen zu werden“, sagte Nationaltrainer Fernando Hierro. Spanien gelang es trotz vieler Anläufe bisher nie, bei Welt- oder Europameisterschaften im Fußball die Heimmannschaft zu bezwingen. „Wir sollten nicht in die Vergangenheit schauen. Es geht um das Spiel an diesem Sonntag, der Rest ist unwichtig“, sagte der Coach. Auch vor der zu erwartenden massiven Unterstützung Zehntausender Fans von Gegner Russland im Luschniki-Stadion sei ihm nicht bange.

KROATIEN: Erstmals seit dem dritten Platz von Davor Suker und Co. bei der Endrunde 1998 steht Kroatien wieder im WM-Achtelfinale. Dass sein Team bereits als Titelanwärter gehandelt werde, spielt für Trainer Zlatko Dalic aber keine Rolle: „Der größte Druck kommt nicht von außen, sondern von uns selbst.“ Auch Superstar Luka Modric hob die Bedeutung des Spiels hervor. „Das ist eine Hürde, die wir seit 1998 nicht hatten“, sagte der Mittelfeldspieler von Real Madrid. Kroatien habe eine fantastische Gruppenphase gespielt, darauf könne man stolz sein, meinte Modric und betonte: „Wir müssen aber vergessen, was war.“

DÄNEMARK: Selbst für ein Elfmeterschießen sieht Nationaltrainer Age Hareide seine Mannschaft im Duell mit Kroatien schon gerüstet. „Wir im Trainerstab haben darüber gesprochen. Wir sind vorbereitet“, sagte Hareide und ergänzte: „Das cleverere Team wird gewinnen.“ Der einstige Bundesligaprofi und Kapitän Simon Kjaer zeigte sich optimistisch. „Wir haben in 18 Spielen nicht verloren, dabei nie mehr als ein Tor kassiert. Wir sind nicht einfach zu spielen und haben nicht viele Schwächen. Die Kroaten wissen das.“