Fandel zieht Zwischenbilanz zu Schiri-Leistungen

Berlin (dpa) - Herbert Fandel beurteilt die Auftritte der Referees bei der Fußball-WM in Brasilien kritisch.

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„Bislang kann man mit den Leistungen der Schiedsrichter nicht zufrieden sein. Dementsprechend sind auch wir ein wenig aufgewühlt, weil es doch viele Ansatzpunkte gibt, bei denen wir sagen: Halt, das kann man so nicht machen“, sagte der Chef des DFB-Schiedsrichterausschusses dem „kicker“. Fandel ergänzte: „Es ist das Ziel, unseren Schiedsrichtern nach der WM in den kommenden Lehrgängen entsprechende Lösungen zu präsentieren.“

Dem deutschen WM-Schiedsrichter Felix Brych stellte Fandel ein gutes Zeugnis aus. „Er hat bei dieser WM bisher so konsequent und gradlinig gepfiffen, wie er es auch hier tut. Deshalb sage ich ganz deutlich: Wir sind mit der Art, wie er seine Spiele in der Vorrunde angepackt hat, völlig zufrieden“, lobte der deutsche Schiedsrichter-Chef.

Zur Debatte, die FIFA-Unparteiischen würden in Brasilien zu lange mit Gelben Karten warten, merkte der 50-Jährige an: „Schiedsrichter sollen ein Spiel leiten, und der Fußball muss im Mittelpunkt stehen. Allerdings ist es auch ihre Aufgabe, gewisse Grenzen zu setzen. Wenn man das nicht tut, schadet es dem Fußball eher.“

Man habe öfter Vergehen registriert, bei denen eigentlich Gelb zum Einsatz hätte kommen müssen. „Wenn diese notwendigen Verwarnungen nicht ausgesprochen werden, ist man zunächst einmal verwundert. Wenn dies dann zur Regel wird, ist man mehr als irritiert“, sagte Fandel weiter. Und stellte klar: „Wenn ein Spieler mit offener Sohle einem Gegner auf den Fuß tritt, dann ist das zwingend eine Gelbe Karte.“