FIFA-Generalsekretär zufrieden mit WM
Rio de Janeiro (dpa) - FIFA-Generalsekretär Jérôme Valcke hat den WM-Organisatoren zum Abschluss der Gruppenphase ein gutes Zeugnis ausgestellt, besonders aber die sportliche Qualität des Turniers in Brasilien hervorgehoben.
„Diese WM wird in Erinnerung bleiben, als eine der besten, wenn wir über die Qualität des Fußballs sprechen“, sagte Valcke bei einer Pressekonferenz nach Abschluss der Gruppenphase in Rio de Janeiro. Die Begeisterung der Fans im ganzen Land habe gezeigt: „Brasilien ist der Ort, an dem man sein muss.“
Brasilien könne es tatsächlich schaffen, die von Staatspräsidentin Dilma Rousseff proklamierte „Weltmeisterschaften aller Weltmeisterschaften“ zu organisieren. „Ich weiß nicht, ob es die 'Copa das Copas' werden wird. Aber sie sind auf einem guten Weg“, sagte Valcke. Der Franzose war in der Vorbereitungsphase mehrfach mit den lokalen Organisatoren aneinandergeraten. Seine vielzitierte Aufforderung zu einem „Tritt in den A****“ für die schleppenden Stadionbauarbeiten hatte am Zuckerhut für reichlich Wirbel gesorgt.
Nach 48 von 64 Spielen ist die FIFA aber glücklich über den Turnierverlauf im Gastgeberland und die Begeisterung der Fans in aller Welt. „Die Einschaltquoten sind viel höher als erwartet, auch in den Ländern, die nicht als Fußball-Nationen bekannt sind. Es ist wunderbar“, sagte Valcke.
Sportminister Aldo Rebelo zeigte sich erleichtert, dass es bislang nicht wie im Vorjahr zu Massenprotesten auf den Straßen gekommen ist. Diese hätten nämlich „nichts mit dem Fußball zu tun“ gehabt. „Sie wurden als Proteste gegen die WM fehlinterpretiert. Fußball ist als Sport eine Quelle der Identifikation für die Menschen in Brasilien“, sagte der Politiker. Dies werde bei diesem Turnier deutlich.
Kritik an den hohen Eintrittspreisen wies Rebelo zurück. Die Ticketpreise lägen nicht über dem Niveau für andere Spitzenspiele wie bei der Copa Libertadores - der südamerikanischen Champions League. Die FIFA ist mit dem Zuschauerandrang hochzufrieden. Schon vor der K.o.-Phase kamen deutlich mehr als zwei Millionen Fans zu den 48 Spielen - eine Stadionauslastung von 98,3 Prozent sei zu verzeichnen.
FIFA-Präsident Joseph Blatter werde sich erst am Tag nach dem Finale den Fragen der Weltpresse stellen, sagte Valcke. Allerdings sei die Zufriedenheit des Weltverbandschefs durch mehrere Tweets bei Twitter zum Ausdruck gekommen. Zuletzt hatte Blatter über den Kurznachrichtendienst auch mitgeteilt: „Das Beste kommt noch.“