Unsportlichkeit Geldstrafen für Schweizer Trio und Serbien-Coach Krstajic

Moskau (dpa) - Das Schweizer Trio um Xherdan Shaqiri erhält für den umstrittenen Doppeladler-Jubel bei der Fußball-WM in Russland nicht die befürchtete Sperre.

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Auch Serbiens Coach Mladen Krstajic kommt für seine wüste Entgleisung gegen den deutschen Schiedsrichter Felix Brych mit einer Geldstrafe und Warnung davon. Der Fußball-Weltverband FIFA hat mit relativ milden Urteilen auf die Vorfälle rund um die brisante Vorrunden-Partie reagiert und dabei zwei eidgenössische Spieler sogar noch härter als den serbischen Coach bestraft.

Shaqiri, Granit Xhaka und Stephan Lichtsteiner müssen 10.000 Schweizer Franken (8700 Euro) für ihren umstrittenen Torjubel zahlen, Lichtsteiner 5000, wie der Weltverband FIFA am Montag mitteilte. „Das Horror-Szenario ist abgewendet. Die Schweizer kommen einigermassen ungeschoren davon“, schrieb die Internetausgabe der Boulevardzeitung „Blick“.

Das Trio formte beim 2:1-Sieg gegen Serbien mit den Händen den doppelköpfigen Adler, der die Flagge Albaniens ziert. Dies wertete die FIFA als „unsportliches Verhalten“. Shaqiri und Xhaka haben kosovarische Wurzeln. Serbien erkennt das Kosovo nach wie vor nicht als eigenständiges Land an, was den vieldiskutierten Jubelgesten eine politische Dimension gibt.

Serbiens Coach Krstajic muss wie der nationale Verbandschef Slavisa Kokeza 5000 Schweizer Franken Strafe zahlen. Der Ex-Bundesligaprofi hatte mit seinen Aussagen über einen nicht gegebenen Elfmeter durch den deutschen Schiedsrichter Felix Brych für Wirbel gesorgt. „Ich würde ihn nach Den Haag schicken, damit man ihm den Prozess macht, so wie man uns den Prozess gemacht hat“, sagte Krstajic. Das UN-Kriegsverbrechertribunal in Den Haag hatte in den vergangenen Jahren zahlreiche Serben wegen schwerster Verbrechen während der Kriege beim Auseinanderbrechen Jugoslawiens (1991-1999) verurteilt.

Verbandspräsident Kokeza witterte ein Komplott. „Wir alle wissen, dass mehr als die Hälfte der Schweizer Bevölkerung deutsch ist“, sagte er bei der BBC und sprach von „einem brutalen Raub“. Der serbische Verband muss zudem 54.000 Franken für „diskriminierende Banner“ und Schlachtrufe von seinen Anhängern zahlen.