Vor WM-Finale Im Vergleich: Mannschaftsteile von Frankreich und Kroatien
Moskau (dpa) - Vor dem Finale der Fußball-WM am Sonntag (17.00 Uhr MESZ) in Moskau stellt die Deutsche Presse-Agentur die Mannschaftsteile von Frankreich und Kroatien vor.
TOR:
Frankreich: Hugo Lloris hat die Kritik vor der WM weggesteckt und spielt bisher eine starke Endrunde. Er gibt der Mannschaft Sicherheit. Lloris ist vor allem auf der Linie stark. Er bestritt sein erstes von mittlerweile 103 Länderspielen vor fast zehn Jahren, an Erfahrung mangelt es dem Keeper von Tottenham Hotspur nicht. Lloris ist der Kapitän der Mannschaft und einer der Anführer der Équipe tricolore.
Kroatien: Ohne Danijel Subasic wäre Kroatien nicht ins Endspiel gekommen. In den Elfmeterschießen gegen Dänemark und Russland hielt er jeweils zweimal. Der 33-Jährige von AS Monaco gilt als spielstark und reaktionsschnell. Der 1,91 Meter große Profi bewies wie andere Keeper bei dieser WM, dass es neben Manuel Neuer weitere Schlussleute auf dessen Niveau gibt. Subasic hatte sich lange hinten anstellen müssen und kam im Nationalteam erst zum Zug, als Stipe Pletikosa nach der WM 2014 aufhörte.
ABWEHR:
FRANKREICH: Die Innenverteidigung ist Weltklasse. Raphaël Varane und Samuel Umtiti meldeten nacheinander Lionel Messi, Luis Suárez und Romelu Lukaku ab. Und sie sind bei eigenen Standardsituationen brandgefährlich: Varane traf im Viertelfinale, Umtiti im Halbfinale. Dazu kommen Shootingstar Benjamin Pavard auf rechts und Lucas Hernandez auf links. Beide sind erst 22, aber schon abgeklärt. Im Achtelfinale gegen Argentinien schoss Pavard ein Traumtor.
KROATIEN: In Dejan Lovren und Domagoj Vida hat Kroatien zwei robuste und routinierte Innenverteidiger. Der in München aufgewachsene Lovren vom FC Liverpool ist der meist souveräne Abwehrchef. Vida, der 2010/2011 ein Bundesliga-Spiel für Leverkusen bestritt und mit seinem blonden Pferdeschwanz hervorsticht, gilt als der vielleicht rustikalste, aber auch leidenschaftlichste Spieler seines Teams. Außenverteidiger Sime Vrsaljko von Atlético Madrid ist hingegen ein Wackelkandidat und nicht immer gesetzt. Ivan Strinic (künftig AC Mailand) schaltet sich links noch öfter in die Angriffe mit ein.
MITTELFELD:
FRANKREICH: Eine perfekte Abstimmung von Arbeit und Fußball-Kunst. N'Golo Kanté ist der Dauerläufer, schließt die Lücken. Paul Pogba schuftet fürs Team, mit seinen Pässen kann er die Vorderleute perfekt in Szene setzen. Dazu kommt Blaise Matuidi, ein weiterer unermüdlicher Antreiber. Etwas abgesetzt von dem Trio operiert Antoine Griezmann. Mit seinen Dribblings reißt er Löcher in die gegnerische Abwehr. Zudem sorgt er mit seinen Standards für Gefahr.
KROATIEN: Dreh- und Angelpunkt ist der geniale Luka Modric, ein heißer Kandidat für die Auszeichnung als bester Spieler dieser WM. Der kleine Regisseur von Real Madrid ist nicht nur genialer Passgeber, sondern auch ein Konditionswunder: Er lief bisher die meisten Kilometer (63) aller WM-Spieler. Neben ihm forciert Ivan Rakitic vom FC Barcelona das Angriffsspiel. Marcelo Brozovic ist die Defensiv-Absicherung.
ANGRIFF:
FRANKREICH: Auch die beiden in vorderster Linie sind im Spielsystem von Trainer Didier Deschamps nicht ohne Defensivaufgaben. Mittelstürmer Olivier Giroud verteidigte gegen Belgien im Halbfinale teilweise vorm eigen Tor. Der 31-Jährige steht aber auch in der Kritik: Der Mittelstürmer hat bei dieser WM noch kein Tor erzielt. Die Mitspieler verteidigen ihn vehement. Das Juwel in der Offensive neben Griezmann ist Kylian Mbappé. Pfeilschnell, torgefährlich.
KROATIEN: Als zentraler Stürmer zeigte Mario Mandzukic, dass er auch mit 32 noch einen ungemeinen Torinstinkt hat und gegen jede Abwehr eine Lücke findet. Auf der linken Seite spielt der frühere Dortmunder Ivan Perisic eine starke WM mit unwiderstehlichem Zug zum Tor. Ante Rebic traf gegen Argentinien und überzeugte zuletzt vor allem als offensiver Arbeiter. Der dribbelstarke Hoffenheimer Andrej Kramaric ist eine Alternative für den Frankfurter.