Pleite gegen Japan Die deutsche Nationalmannschaft in der Einzelkritik - Gladbacher hatte es auf dem Fuß

Bittere Auftakt-Pleite für die deutsche Nationalmannschaft bei der WM 2022 in Katar. Doch welche DFB-Spieler konnten trotzdem überzeugen - und welche nicht? Die Einzelkritik.

Am Ende reichte es nicht für eine Sieg der deutschen Nationalmannschaft gegen Japan.

Foto: dpa/Christian Charisius

Neuer: Erst nur im Blickpunkt wegen der Kapitänsbinde. Riesenparade gegen Ito (73.), dann machtlos bei beiden späten Nackenschlägen.

Süle: Wie in Dortmund als rechter Verteidiger statt im Zentrum gefragt. Seite dicht machen war der Auftrag. Den erledigte er grundsolide.

Rüdiger: Starkes Comeback nach Verletzungspause. Der Abwehrboss bügelte viele Fehler seiner Kollegen aus. Den Doppelschlag konnte er dann aber nicht verhindern.

Schlotterbeck: Dem WM-Niveau anfangs noch nicht gewachsen. Sorgte durch manchen Fehlpass für kritische Momente. Biss sich dann rein, beim zweiten Gegentor zu langsam.

Raum: Machte als verkappter Linksaußen viel Druck. Holte den Elfmeter clever raus. Beim Ausgleich durch Doan kam er zu spät.

Kimmich: Spielte auf ganz hohem Aktionslevel. Traumpass auf Raum vor dem Elfmeterpfiff. In der zweiten Halbzeit nicht mehr mit der großen Präsenz.

Gündogan: Ein früher Fehlpass hätte fatal enden können. Fand dann stark ins Spiel. Mr. Cool beim siebten Elfmeter-Tor im DFB-Trikot.

Gnabry: Der Münchner konnte auf der rechten Außenbahn wenig Wucht entwickeln. Musste sich seine Freiräume suchen. Scheiterte mit Doppelchance an Japans Torwart (70.).

Müller: Rechtzeitig fit, aber noch nicht in Top-Form. Die meisten Aktionen verpufften. Als Dauerläufer wichtig für das Team. Das elfte WM-Tor gelang (noch) nicht.

Musiala: Ein Fußball-Kunstwerk, der junge Kerl. Fand beim WM-Debüt trotz permanenter Doppel-Bewachung die Lücken. Seinem Zauber-Dribbling (52.) fehlte die Tor-Krönung.

Havertz: In Sturmzentrum fehlte dem Chelsea-Angreifer die Bindung. Nur wenn er sich fallen ließ, konnte er sein großes Potenzial andeuten.

Goretzka: Kam für Gündogan. Seine Zweikampfwucht war in der Schlussphase gefragt. Sein Flachschuss in der Nachspielzeit ging knapp vorbei.

Hofmann: Der Gladbacher feierte als Joker sein WM-Debüt. Hatte nach wenigen Minuten das 2:0 auf dem Fuß (70.).

Füllkrug: Der Bremer kam nach Japans Ausgleich. Einen Treffer konnte der Joker im Gegensatz zum Oman-Debüt aber nicht erzwingen.

Götze: Kurz-Comeback nach fünf Jahren. Dem Final-Held von Rio 2014 gelang diesmal kein später Glücksmoment.

Moukoko: Durch den Last-Minute-Einsatz vier Tage nach dem 18. Geburtstag der jüngste deutsche WM-Spieler. Letztlich aber ein trauriges Turnier-Debüt.

(dpa)