Messi, Di Maria, Mascherano: Rosarios WM-Schätze

Belo Horizonte (dpa) - In Rosario wurde die Kirche Maradonas gegründet. Und hier wurde Messi geboren. Aber das ist nicht alles: Die Stadt am Río Paraná ist ein Fixpunkt des argentinischen Fußballs.

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Wenn die „Albiceleste“ am Samstag (18.00 Uhr MESZ) in Brasília gegen Belgien antritt, kann Trainer Alejandro Sabella wieder auf die geballte Kicker-Genialität der nur etwas über 900 000 Einwohner zählenden Stadt bauen. Lionel Messi kommt von dort, Ángel di Maria, Ezequiel Lavezzi, Maxi Rodríguez und Ezequiel Garay - Ex-Kapitän Javier Mascherano lebte früher im Nachbarörtchen.

„Rosario ist eine Stadt geprägt vom Fußball. Alles ist Fußball in Rosario“, betonte Weltmeister-Trainer César Luis Menotti in einem Film über Messi, der am Mittwoch in Rio de Janeiro Premiere hatte. Er muss es wissen, der Weltmeister-Coach von 1978 stammt selbst aus der Stadt in der Provinz Santa Fe.

Die Stadt, in der die Iglesia Maradoniana gegründet wurde und zwei große Vereine die Besten des argentinischen Fußballs schon mal unter Vertrag hatten. Wer nicht in Rosario geboren wurde, muss zumindest dort gespielt haben - entweder bei den Newell's Old Boys wie Ikone Diego Maradona, 86er-Finaltorschütze Jorge Valdano und Rekordtorschütze Gabriel „Batigol“ Batistuta, oder bei Rosario Central, wie der 78er-Weltmeister und Torschützenkönig Mario Kempes.

„Die Stadt produziert Spieler am Fließband, es ist eine regelrechte Fußballerfabrik, die laufend Talente hervorbringt“, wird Gerardo Martino, ehemaliger Spieler und Trainer der Old Boys sowie des FC Barcelona in einer Messi-Biografie zitiert. Die Stadt, in der bei der Heim-WM 1978 sechs Spiele ausgetragen wurden, sei etwas Besonderes, „weil hier eine einzigartige Fußballbegeisterung herrscht“. Auch er muss es wissen, auch er kommt wie Menotti oder auch Marcelo Bielsa, zweimaliger Coach der Nationalmannschaft, aus Rosario. „Die Kinder und Jugendlichen werden hier mit Fußballbegeisterung regelrecht gemästet“, meint Martino.

Das wurde auch spürbar, als 100 Jungs der Fußballschule Renato Cesarini, in die unter anderen auch Mascherano ging, sich bei der laufenden WM einen Traum erfüllten und ihren Idolen nahe kamen. Mit zwei Bussen reisten sie an. Zunächst über 2500 Kilometer nach Rio zum Auftaktspiel gegen Bosnien-Herzegowina, von dort knapp 500 Kilometer ins WM-Camp nach Belo Horizonte und dann 1700 Kilometer weiter nach Porto Alegre zum dritten Gruppenspiel gegen Nigeria. Erst von da aus ging es äber 1200 Kilometer zurück nach Rosario. Der Lohn für diese Reisestrapazen: Beim Training in WM-Quartier Cidade do Galo durfte immer eine bestimmte Zahl der Nachwuchskicker Messi, Mascherano, Di María und den anderen zuschauen.

Die Partie am Samstag werden sie sicherlich im Fernsehen verfolgen. In jener Stadt, in der Che Guevara geboren und die argentinische Flagge zum ersten Mal gehisst wurde. In jener Stadt, in der Superstar Messi bis zu seinem 13. Lebensjahr schon vor allem eins machte: Fußballspielen. Das gehört sich so in Rosario.