Meinung Nicht die feine Art, Herr Bierhoff!

Düsseldorf. Da hat der DFB wochenlang versucht, die Erdogan-Affäre auf kleiner Flamme zu halten. Und kaum ist der Traum vom fünften Stern zerplatzt, wagt sich Teammanager Oliver Bierhoff aus der Deckung und gibt in einem Interview zu, dass es wohl besser gewesen wäre, Mesut Özil nicht mit zur WM zu nehmen.

Team-Manager Oliver Bierhoff hört bei einer Pressekonferenz im Juni.

Foto: Ina Fassbender

Nicht nur der Zeitpunkt dieser Erkenntnis überrascht, sondern auch der Schlingerkurs des gestrigen Tages, mit dem Bierhoff die eigenen Aussagen wieder einzufangen versucht. Und: Statt eine Wagenburg um „die Mannschaft“ aufzubauen, auf #zsmmnhalt zu setzen und darauf zu hoffen, dass sich alles von allein einrenkt, hätte man sofort den öffentlichen Diskurs aufgreifen müssen.

Ein Kommentar von Maximilian Lonn.

Noch bedenklicher ist aber die neueste Pointe: dass Bierhoff verbal auf eine einzelne Person einhaut, nachdem das Kind längst im Brunnen liegt. Das ist nicht die feine Art. Der ehemalige Torjäger hat sich einmal mehr ein verbales Eigentor geleistet. Seine Position hat er damit zur Unzeit vor dem ausgerufenen Neubeginn mit Sicherheit nicht gestärkt.