Ronaldo vergibt Elfer Portugal nach 1:1 gegen Iran Gruppenzweiter

Saransk (dpa) - Cristiano Ronaldo gestikulierte wild hinauf zu den Fans, dann marschierte er schnurstracks in die Kabine. Auf dem Weg dorthin machte er noch Videobeweis-Zeichen und fluchte drauflos.

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Denn Europameister Portugal hat zwar auch ohne Zutun seines diesmal sogar bei einem Elfmeter erfolglosen Superstars das Achtelfinale der Fußball-WM in Russland erreicht, aber den Gruppensieg noch verspielt. Deswegen war CR7 nach dem Abpfiff ganzoffenkundig verstimmt.

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Nach dem mageren 1:1 (1:0) gegen Iran treffen die Portugiesen, die Ricardo Quaresma (45. Minute) mit einem Traumtor in Führung gebracht hatte, als Gruppenzweite hinter den punktgleichen Spaniern am Samstag auf Uruguay. Für die Iraner ist trotz ihres wackeren Auftritts gegen den hohen Favoriten auch die fünfte WM-Endrunde bereits nach der Gruppenphase vorbei. Der wild gefeierte späte Ausgleich durch Karim Ansarifard (Handelfmeter/90.+3) war am Ende zu wenig.

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Portugals Trainer Fernando Santos zeigte Verständnis für seinen Superstar. „Das ist normal.“ Die besten Spieler seien enttäuschter als andere. „Sie wollen immer gewinnen, sie wollen immer die Besten sein. Wenn sie das nicht schaffen, sind sie verärgert“, sagte Santos. Torschütze Quaresma war froh, „dass wir im Achtelfinale stehen. Dann beginnt alles wieder bei Null.“ Sein Teamkollege João Mario meinte kurz und knapp: „Das Wichtigste ist, dass wir weiter sind.“ Und Irans portugiesischer Coach Carlos Queiroz war trotz des Ausscheidens mit den WM-Auftritten - speziell gegen die Top-Teams aus Spanien und Portugal - sehr zufrieden. „Darauf können wir stolz sein.“

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Ähnlich wie gegen Spanien (0:1) setzte das Team des portugiesischen Iran-Trainers Carlos Queiroz auch am Montag vor 41.685 Zuschauern in der Mordovia Arena Saransk wieder auf die gesicherte Defensive. Die erste Chance bot sich aber Superstar Ronaldo, der seinen vier Toren aus den ersten beiden WM-Partien fast früh ein fünftes hätte folgen lassen. Doch Torhüter Alireza Beiranvand war zur Stelle und klärte die Situation im Nachfassen (3.). Zehn Minuten später hatte er jedoch Glück, als er eine Flanke fallen ließ, aber kein Abstauber da war.

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Angefeuert von seinen Fans, die in Saransk klar in der Überzahl waren und mit ihren von der Südafrika-WM bekannten Vuvuzelas und Tröten für einen Höllenlärm sorgten, hielt Iran dagegen. Allerdings agierte der Außenseiter bei seinen Angriffsbemühungen oft zu hektisch. Immerhin: Ramin Rezaeian gab per Freistoß einen ersten Warnschuss ab (23.).

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Defensiv ließ Iran gegen den EM-Champion, bei dem Adrien Silva für den grippekranken João Moutinho sowie Andre Silva und Quaresma neu in die Startelf kamen, in dieser Phase wenig zu. Und zumindest bei Standards ging von den Iranern weiterhin Gefahr aus. Nach einer Freistoßflanke war der weit aufgerückte Saeid Ezatolahi zur Stelle (34.), doch sein Kopfball war zu unplatziert.

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Da das Spiel seiner zunehmend ideenloser agierenden Mannschaft nicht so recht ins Laufen kam, wurde es Ronaldo zu bunt. Er schimpfte, er gestikulierte, er holte sich die Bälle selbst weit hinten ab. Doch für die vor der Pause kaum noch erwartete Führung sorgte dann Quaresma mit einem sehenswerten Außenrist-Schuss in den Winkel.

Nach dem Wechsel hatte Ronaldo die große Chance zur Vorentscheidung. Nach einem Foul an ihm selbst, das Referee Enrique Caceres (Paraguay) erst nach dem Hinzuziehen des Videobeweises ahndete, scheiterte der Torjäger vom Punkt an Keeper Beiranvand (53.). Es war im achten Versuch der erste verschossene WM-Elfmeter der Portugiesen. Nun ging es auf dem Rasen rund, weil beide Gegner immer bissiger agierten. Die Iraner versuchten alles: Und tatsächlich gelang ihnen mit dem strittigen Handelfmeter nach erneutem Videobeweis noch der Ausgleich.