Regierung: Proteste haben wenig mit der WM zu tun
Brasília (dpa) - Die Protestaktionen in mehreren brasilianischen Städten richten sich aus Sicht der Regierung nicht gegen die in vier Wochen beginnende Fußball-WM.
Die Demonstranten nutzten lediglich die Gelegenheit, „um Forderungen zu präsentieren, die legitim sind, aber wenig mit der WM zu tun haben“, sagte Präsidialamtsminister Gilberto Carvalho in Brasília.
Die Proteste schreckten die Regierung nicht. „Was uns besorgt ist, wenn antidemokratische Methoden, wenn Gewalt angewendet wird, sei es aufseiten der Polizei oder aufseiten der Demonstranten“, sagte Carvalho. Ähnlich äußerte sich auch Sportminister Aldo Rebelo. Dies seien keine Proteste gegen die WM, sagte er. Die Verfassung schütze ausdrücklich friedliche Demonstrationen. Was nicht toleriert werden könne, seien gewaltsame Aktionen.
Tausende Menschen gingen am Donnerstag in São Paulo und Rio de Janeiro auf die Straße. In beiden Städten demonstrierten auch streikende Lehrer. Auch Vertreter von Obdachlosen-Verbänden und Gewerkschaften beteiligten sich an den Aktionen. Viele Demonstranten hielten Schilder in die Höhe, auf denen „Não Vai Ter Copa“ (Es wird keine WM geben) zu lesen war.