Ronaldo ist Weltmeister - in sozialen Netzwerken
Berlin (dpa) - Schon zu Beginn der Fußball-WM steht ein Weltmeister fest: Cristiano Ronaldo. Zumindest in den sozialen Netzwerken liegt der portugiesische Superstar in der Gunst der Fans weit vor seinen Konkurrenten.
Wenige Stunden vor der ersten WM-Partie hatte der Stürmer beim Kurzinformationsdienst Twitter (Nutzername @cristiano) mehr als 26 Millionen Follower, die regelmäßig seine Infos empfangen. Seine offizielle Seite beim Netzwerk Facebook zählte sogar über 84 Millionen Fans.
Da laufen andere Fußballprofis hinterher: Der argentinische Superstar Lionel Messi lag bei Facebook mit rund 58 Millionen Fans auf Platz zwei; bei Twitter (@leomessi1987), wo er erst einen Tweet abgesetzt hat, kam er auf knapp zwei Millionen Follower. Und Brasiliens Jungstar Neymar (@neymarjr) konnte fast 11 Millionen Twitter-Follower sowie mehr als 23 Millionen Facebook-Fans zählen. Als einziger deutscher Nationalspieler schaffte es Mesut Özil (@mesutozil1088) mit fast 6 Millionen Followern in die Twitter-WM-Elf; bei Facebook hat er fast 20 Millionen Fans.
Viele Profikicker vernetzen sich mittlerweile wie Popstars über das Internet mit ihren Fans, geben Einblick in ihr Privatleben, teilen ihre Erfolge. Doch nicht nur Ronaldo, Messi & Co. sind vertreten, auch offizielle Statements von FIFA und DFB, Nachrichten rund um die WM, Meinungen, Witziges oder Schmähkritik werden millionenfach gepostet. Twitter zählte bereits in den Wochen vor dem Anstoß in Brasilien mehr Tweets mit WM-Bezug als während des gesamten Turniers 2010. „Die WM wird das größte Ereignis von Twitter Deutschland und eines der größten von Twitter weltweit“, sagte Rowan Barnett, Director Market Development & Media von Twitter Deutschland, am Donnerstag der dpa. Twitter hat weltweit etwa 250 Millionen Nutzer, Facebook rund 1,2 Milliarden.
Doch wie soll man da den Überblick behalten? Dafür haben Twitter und Facebook eigene WM-Infoseiten und -Gimmicks geschaffen. Wer mit dem Hashtag (Stichwort) #WM2014 bei Twitter sucht, findet normalerweise alle Tweets zu diesem Thema - eine unüberschaubare Masse. Doch nun wird erstmals auch eine auf den Nutzer zugeschnittene Suche angeboten: Mit einem Klick sieht er nur die WM-Tweets seiner eigenen Netzgemeinde sowie die wichtigsten Tweets von Spielern, Teams und Sportmedien. „Wir wollen jedem Nutzer die relevantesten Inhalte unter dem Hashtag #2014 zeigen“, sagte Barnett. „Jede WM-Timeline ist anders, je nachdem, wem ich folge.“
Die deutsche Mannschaft hat als Werbegag eine Twitter-Wall mit auf die Reise nach Brasilien bekommen, also einen Monitor, auf dem alle Tweets mit dem Hashtag #aneurerseite zu sehen sind. „So können die Spieler im WM-Quartier jeden Tag sehen, wie die Fans sie mit dem Hashtag #aneurerseite unterstützen.“
Außerdem bietet Twitter selbst diverse Listen an: WM-Experten oder fußballverrückte Promis werden hier ebenso gebündelt wie die 32 Teilnehmerländer mit ihren Nationalspielern. Als Gimmick gibt es nun die Hashflag - der Hashtag #GER (für Germany) wird mit schwarz-rot-goldener Flagge angezeigt.
Der Facebook-Startpunkt zur WM heißt „WM Top-aktuell“. Auch hier werden die wichtigsten WM-Postings aus aller Welt zusammengetragen und mit den WM-Kommentaren der eigenen Facebook-Freunde auf einen Blick präsentiert. Mit einer speziellen Interessenliste kann man alle Postings des deutschen Teams verfolgen. Und als Spielerei gibt es eine interaktive Weltkarte, die anzeigt, wo welcher Spitzenspieler die meisten Facebook-Fans hat.