Wie DFB-Elf WM-Gegner noch mit letztem Test vor Kadernominierung

Daegu (dpa) - Wie die DFB-Elf haben auch die deutschen Gruppengegner bei der WM vor der endgültigen Nominierung ihrer Kader am 4. Juni noch ein Testspiel für letzte Experimente.

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Am Freitag empfängt Südkorea in Jeonju Bosnien-Herzegowina. Am Samstagabend ist WM-Teilnehmer Dänemark zu Gast in Stockholm und misst sich mit dem zweiten deutschen Gruppengegner Schweden. In der Nacht zum Sonntag hat Auftaktgegner Mexiko die Auswahl Schottlands als Gradmesser eingeladen. Zeit also für einen Blick in die Trainingscamps.

MEXIKO

Trotz des etwas mauen torlosen Unentschiedens gegen Wales zu Beginn der letzten Testphase ist Mexikos Trainer Juan Carlos Osorio mit der bisherigen Vorbereitung zufrieden. „Die Trainingseinheiten in dieser Woche waren sehr gut“, sagte der 56-Jährige nach dem 0:0 im kalifornischen Pasadena. „Der mexikanische Spieler ist sehr wettbewerbsfähig und engagiert beim Training.“ Am 17. Juni treffen die Lateinamerikaner in Moskau im ersten Gruppenspiel auf das DFB-Team von Bundestrainer Joachim Löw.

Osorio probiert derzeit noch viel aus, um sich vor der Bekanntgabe des endgültigen Aufgebots einen möglichst guten Überblick zu verschaffen. „Einiges ist schon klar“, sagte der Coach zu seinen Kaderplanungen. Ein paar Tage fehlten jedoch noch, bis er seine finale Spielerliste beisammen habe. Nach dem Test gegen Schottland ist ein Duell mit Dänemark dann die Generalprobe vor dem Duell mit Weltmeister Deutschland.

SCHWEDEN

Schweden hat sich seit der Bekanntgabe des WM-Kaders, der bereits jetzt die Turniergröße von 23 Spielern hat, noch mit keinem anderen Land gemessen. Seit 2006 waren die Skandinavier nicht mehr bei einer WM dabei, Trainer Janne Andersson legt vor dem Comeback bislang viel Wert auf Teambuilding. Zuletzt war die Mannschaft zum Bogenschießen am Strand. „Ich denke, es ist sehr wichtig, gemeinsam zu lachen“, sagte Ex-HSV-Stürmer Marcus Berg. Allerdings gab es von einer Organisation für Menschenrechte auch einen Vortrag über die Lage im WM-Gastgeberland Russland.

Angeregt debattiert wurde zuletzt die große Sorge vor einem Achtelfinal-Duell mit dem fünfmaligen Weltmeister Brasilien, der dank des Spielplans am Ende die Chance haben könnte, gegen Serbien zu taktieren und je nach Ausgang in Gruppe F einem Duell mit Deutschland aus dem Weg zu gehen. Auch, dass Verteidiger Victor Lindelöf von Manchester United noch geheiratet hat und deswegen ein paar Trainingseinheiten verpasste, war ein kleinerer Aufreger.

SÜDKOREA

Die Asiaten in der Gruppe sorgen sich vor allem um ihre Defensive. Das 2:0 gegen die nur knapp an der WM-Teilnahme gescheiterten Honduraner tat gut. „Unsere Abwehr ist sicher die Problemzone“, sagt Bum-Kun Cha, der in der Bundesliga elf Jahre für Darmstadt 98, Eintracht Frankfurt und Bayer Leverkusen spielte: „Zuletzt hat sie sich aber etwas eingespielt.“

Auch Nationaltrainer Tae-Yong Shin gestand ein: „Für mich ist im Moment unsere Verteidigung der schwierigste Teil.“ Gleich zwölf Verteidiger berief er in den zunächst 28 Spieler umfassenden Kader, um die richtige Mischung zu finden. Gleich im ersten Test ohne Gegentor geblieben zu sein, stärkt das Selbstvertrauen.

Ebenso wie die Torschützen gegen Honduras. Heung-Min Son, ehemaliger Bundesliga-Spieler in Hamburg und Leverkusen und heute Star bei Tottenham Hotspur, scheint in Form. Und in Seon-Min Moon traf einer der drei Debütanten nach 16 Länderspiel-Minuten, in Seung-Won Lee bereitete ein anderer Sons Tor vor.