2:1-Sieg gegen Trier: Knappmann/Zieba-Show am Zoo

Mit 2:1 besiegte der Wuppertaler SV auch den Liga-Vierten Trier. Sturmduo macht den Unterschied.

Wuppertal. „WSV, WSV.“ In den Schlussminuten gab es Anfeuerungsrufe wie schon lange nicht mehr im Stadion am Zoo.

Die meisten der nur 1087 Zuschauer, die am Samstag zum Spiel des Wuppertaler SV gegen den Tabellenvierten Eintracht Trier gekommen waren, wollten ihrer Mannschaft helfen, den 2:1-Sieg über die Zeit zu bringen.

Sie honorierten damit eine erneut respektable Leistung der Elf von Trainer Hans-Günter Bruns, die erst auf der Zielgeraden der Saison so richtig in Form gekommen ist.

Vierter Sieg in Folge, mit Trier die nächste Spitzenmannschaft geschlagen — trotz aller Unruhe im Umfeld passt es derzeit auf dem grünen Rasen einfach. Ganz anders als vor einem Jahr, als man ebenfalls schon in der Hinrunde alle Meisterschaftschancen vergeben hatte, danach zwar lange eine solide Rückrunde spielte, aber am Ende auseinanderfiel.

Nun scheint unter der Regie von Hans-Günter Bruns ein Team herangewachsen zu sein, das seine Stärken auch zur Geltung bringen kann.

Von Torwart Christoph Semmler, der mit einigen Paraden seiner Elf den Sieg festhielt, über die starke Innenverteidigung, Dauerläufer Robert Fleßers im Mittelfeld, bis hin zum Sturm. Da scheint sich mit Christian Knappmann und Maciej Zieba inzwischen ein Traumpaar gefunden zu haben.

Raunen im Publikum, als Zieba mehrfach Pässe aus 40 Metern herunternahm, als ob zwischen seinem Fuß und dem Ball eine organische Verbindung bestünde. Jubel als Christian Knappmann, ideal bedient von Zieba, sich mit herausgedrücktem Po um seinen Gegenspieler drehte und zum 1:0 einschoss (28.) — sein 27. Saisontreffer. Zungenschnalzen, als nach 62 Minuten Knappmann den Ball für seinen Sturmpartner in den Strafraum spitzelte, Zieba mit links seinem Gegenspieler versetzte und mit rechts ins lange Eck vollendete.

Die Trierer erweckten bis dahin nicht den Eindruck, mit allen Mitteln die letzte Aufstiegschance suchen zu wollen, kamen nach dem überraschenden Anschlusstor durch Ahmet Kulabas (68.) noch einmal gefährlich auf. Aber letztlich war der Sieg des WSV verdient — wie auch die Zuschauer fanden.

Viele dürften sich auf dem Heimweg gefragt haben: Ist Zieba in Wuppertal zu halten? Das erste Angebot des WSV hatte er ausgeschlagen. „Am Mittwoch hat es aber neue Gespräche gegeben“, sagte Präsident Friedhelm Runge. Man sei gar nicht so weit voneinander entfernt.

„Ein Wechsel in die gleiche Liga kommt für Maciej nicht infrage, da müsste schon ein höherklassiger Club kommen“, sagte Ziebas Berater Gerd vom Bruch der WZ. Es gebe zwar Anfragen, aber entschieden sei noch gar nichts. Maciej fühle sich in Wuppertal wohl. Ob das für den WSV reicht?