Aufsteiger Fortuna Köln deckt WSV-Schwächen auf
Die Wuppertaler unterliegen Fortuna Köln mit 0:3 (0:1).
Wuppertal. Hätte Sönke Wortmann, Edelfan des SC Fortuna Köln, am Samstag im Südstadion Regie geführt, dann wäre der Sieg des Aufsteigers wohl weit dramatischer ausgefallen — zum Beispiel mit einer tollen Aufholjagd der Gastgeber nach einem 0:2-Rückstand und einem 3:2-Sieg. Die Realität sieht anders aus, denn für solche Regieeinfälle hätte es einer eingespielten Wuppertaler Mannschaft bedurft, die den Aufsteiger 90 Minuten lang gefordert hätte.
Doch dazu taugt die gefährliche Mixtur beim WSV aus fehlenden Routiniers (Brinkmann, Lorenz, Moosmayer), indisponierten Leistungsträgern (Flottmann, Landers, Baltes) und unerfahrenen Nachwuchsspielern (Herzenbruch, Meier) zurzeit gegen einen hochmotivierten Aufsteiger nicht.
„Aufgrund der ersten Halbzeit ist es mir absolut unerklärlich, wie man so untergehen kann“, sagte WSV-Trainer Karsten Hutwelker nach dem Spiel, der sichtlich geschockt wirkte, dass er „in zweiten Halbzeit keine Mannschaft mehr auf dem Platz hatte, sondern „Jungs, die für sich noch so ein bisschen versucht haben, zu retten, was nicht zu retten ist.“
Der Zeitpunkt, an dem sich Karsten Hutwelker Gedanken um die Tribünennachbarn des Präsidenten machen muss, scheint zwar noch nicht gekommen. Doch die Sorge wächst auch im Umfeld, dass der komplette Neuaufbau der Mannschaft doch erheblich mehr Probleme als erwartet macht. Auf den Riesenpatzer von Daniel Flottmann, der mit einem verpatzten Rückpass dem Neuling erst zu einer starken Leistung anschob, wusste der WSV keine Antwort, reagierte kopf- und hilflos. Hutwelker sieht Probleme bei der Einstellung seiner Spieler. So schnell wie möglich müssten die kapieren, was es bedeute, für den WSV zu spielen.
„Für uns war es heute die einmalige Chance, die Menschen in der Südstadt für uns zu gewinnen“, verriet Kölns Trainer Uwe Koschinat, was seine Spieler angetrieben hatte. „Die wollen wohl kein Geld verdienen“, kommentierte dagegen WSV-Vorstandsmitglied Jörg Albracht und spielte auf die Prämienregelung an, wonach die Spieler vor allem auf Punkte und Siege angewiesen sind.
Dass Torhüter Sascha Samulewciz aus disziplinarischen Gründen auf der Bank schmorte, passte ins Bild. Es war ein rabenschwarzer Tag. Den erlebte Testspieler Danilo nicht mit. Der Brasilianer spielt inzwischen in Dubai vor. Laut Jörg Albracht „in einer anderen Preisklasse“.